Felicitas Mayall: Verbrechen in der Toskana-Idylle
Neckarsulm - Nicht raushauen, sondern sich Zeit lassen, ist ihre Devise. Und es erklärt womöglich auch den Erfolg ihrer Krimis um die Münchner Kommissarin Laura Gottberg, die wieder im Mittelpunkt ihres neuen Romans steht.
Neckarsulm - Nicht raushauen, sondern sich Zeit lassen, ist ihre Devise. Und es erklärt womöglich auch den Erfolg ihrer Krimis um die Münchner Kommissarin Laura Gottberg, die wieder im Mittelpunkt ihres neuen Romans steht. Felicitas Mayall las auf Einladung der Buchhandlung am Markt in der Mediathek aus "Die Stunde der Zikaden", ein Krimi um Mafia, Männer und - die Liebe.
Dass sich die mit einem Australier verheiratete Münchnerin Zeit lässt, schlägt sich auf die Qualität nieder. So gibt es Verhandlungen mit TV-Sendern, die ihre Stoffe verfilmen möchten. Die gute Nachricht: Es ist nicht Sat.1, so dass daraus eine hochwertige Krimi-Reihe werden könnte. Denn die Stoffe von Mayall, Ex-Auslandsredakteurin der "Süddeutschen Zeitung", haben nicht nur Spannung sondern auch Witz.
Diesmal ist ihre Kommissarin im Toskana-Urlaub, der erste mit ihrem geliebten Angelo, ebenfalls Kommissar. Im Oktober, wenn die Region in den Winterschlaf verfällt, mieten sie sich die beiden in einem Ferienhaus ein, während Lauras Ex in München auf die Kinder aufpasst. Als sie im Meer eine verpackte Leiche findet, die später verschwindet, ist ihre Neugier geweckt.
Deutsches Pflichtgefühl trifft auf italienische Lockerheit, wenn die Kommissarin ermittelt. All das spielt in einem Klima der Angst vor der Mafia, die immer wieder von skurril-unterhaltsamen Momenten unterbrochen wird, von nett überzeichneten Klischees und auch Wortwitz.
Andrea Camilleri und Donna Leon sind zwei ihrer Lieblinge, die sie gerne liest. Natürlich aus dem Krimigenre, natürlich italienisch.