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Weinsberg/Montabaur
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Berufsziel Opernsänger

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Serie: Junge Talente Von unserem Redakteur Andreas Sommer WEINSBERG/MONTABAUR In vier Wochen wird er erst 17, aber musikalisch ist er schon mit vielen Wassern gewaschen. Justin Streicher aus Weinsberg ist Multiinstrumentalist, spielt in verschiedenen regionalen ...

Vielseitigkeit ist Trumpf: Justin Streicher aus Weinsberg.
Foto: Andreas Veigel
Vielseitigkeit ist Trumpf: Justin Streicher aus Weinsberg. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel

Serie: Junge Talente

Von unserem Redakteur Andreas Sommer

WEINSBERG/MONTABAUR In vier Wochen wird er erst 17, aber musikalisch ist er schon mit vielen Wassern gewaschen. Justin Streicher aus Weinsberg ist Multiinstrumentalist, spielt in verschiedenen regionalen Bands und besucht seit 19. August die 11. Klasse des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz in Montabaur, wo er ein spezielles Musikabitur ablegen wird.

1996 in Heilbronn geboren, erhält Justin Streicher mit fünf Jahren den ersten Klavierunterricht, bleibt aber nicht dabei, sondern spielt individuell weiter, nicht nach Noten, sondern nach Gehör. Mit neun Jahren gibt es Schlagzeugunterricht, mit 13 bringt er sich das Gitarrespielen selbst bei und landet mit 15 beim Gesangsunterricht: "Heute mein Hauptinstrument." Seit 2012 singt und spielt Justin Streicher am Cajon (peruanische Kistentrommel) bei Lela & Ernie und singt in der Jugendkantorei Weinsberg. "Ich bin einfach neugierig", umschreibt der junge Weinsberger seine musikalische Vielfalt.

Im Februar schaffte er die Aufnahmeprüfung für das Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz ("Sowas gibt es in Baden-Württemberg nicht") und wird dort im Hauptfach Gesang bei Opernsänger Raimonds Spogis unterrichtet. "Das ist top", schwärmt der bald 17-Jährige, "man lernt so viel Neues". Er will in Montabaur seine Stimme "richtig aufbauen" mit dem Ziel, nach einem Musikstudium Opernsänger zu werden. "Aber vielleicht", schränkt er lächelnd ein, "schweife ich auch ab in den Jazz".

Einzelunterricht in Gesang, Gehörbildung, Musiktheorie und -geschichte, Komponieren, Pflichtteilnahme bei "Jugend musiziert": das Angebot ist ebenso vielfältig wie Justins Interesse. "Und überall stehen Flügel herum, im Speisesaal, im Aufenthaltsraum, überall hört man Musik", charakterisiert er seine neue Umgebung. Es gibt Orchester, Chöre und Bigbands. Mit dem Stufenchor Art of the Voice nimmt er am kommenden Wochenende am Landeschorwettbewerb teil. Und auch in der Bigband Oncue ist er aktiv.

Von 300 Schülern leben rund 40 Prozent im Internat, das 270 Euro im Monat kostet. Justin teilt sich mit zwei Mitschülern ein Dreierzimmer. Im Abiturjahr bekommt man dann ein Einzelzimmer. "Es gibt begabte Leute auf der Schule, dadurch lernt man am meisten," sagt Justin Streicher. "Man übt mehr als daheim, weil man ein Ziel vor Augen hat", fügt er hinzu. Da die Schule Partnerschaften in Großbritannien, Finnland oder China unterhält, freut er sich auf internationale Kontakte.

Dylan und Cocker In der 13?000-Einwohner-Stadt Montabaur im Westerwald eine halbe Autostunde von Koblenz entfernt fühlt sich der Weinsberger wohl. Heimweh? Kaum. "Weinsberg ist meine Heimat, aber ich reise gern und will später mal ins Ausland." Privat hört er gern Jazz, Soul, Blues, Rock und Sinfonien, mag die 60er Jahre mit Bob Dylan und Joe Cocker. Rap ist nicht so sein Ding: "Aber es gibt gute Rapper. Alles hat seine Berechtigung."

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