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Helloween in Stuttgart – Metal-Band feiert 40-jähriges Bestehen

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Eine der erfolgreichsten deutschen Metal-Bands sorgt für ein ausverkauftes Haus in Stuttgart. Satte zweieinhalb Stunden beweisen sie: Auch Endfünziger können noch ganz schon viel Energie haben.

Gesang im Duett: Michael Kiske (links) und Andi Deris bestreiten viele Helloween-Songs gemeinsam.
Gesang im Duett: Michael Kiske (links) und Andi Deris bestreiten viele Helloween-Songs gemeinsam.  Foto: Fritze, Heiko

Ein Stück deutsche Metal-Geschichte hat gerufen, und die Schleyerhalle ist ausverkauft: Die Tour zum 40-jährigen Bestehen der Powermetal-Legende Helloween wollten sich offensichtlich viele nicht entgehen lassen. Trotz des Alters der Bandmitglieder – Gitarrist Michael „Weiki“ Weikath ist bereits 63 – ist das Publikum altersmäßig gut gemischt.

Kein Wunder, sind Helloween doch ein Stück weit zeitlos: Ihre Alben verkaufen sich nach einem Durchhänger in den Neunzigern wieder sehr gut, und trotz einer gewissen stilistischen Weiterentwicklung bleiben sie der groben Richtung treu.

Helloween liefern Powermetal-Show in Stuttgart: „Könnte aus den Achtzigern sein“

Gerade erst haben die sieben Herren ihr 18. Album „Giants and Monsters“ veröffentlicht, von dem sie in Stuttgart vier Stücke spielen. Und kaum ist „Universe“, einer dieser Songs, verklungen, kann sich Sänger Andi Deris ein Grinsen nicht verkneifen: „Könnte aus den Achtzigern sein“, meint er zu recht.

Dabei hat der Jüngste der Truppe, Gitarrist Sascha Gerstner (48), den Song geschrieben. Und der dürfte in den Achtzigern gerade mal die ersten Gitarrenstunden genommen haben. 

40 Jahre Helloween: Auch Kai Hansen darf zwei mal singen

Die Band Helloween und die gezeichneten Kürbisse sind untrennbar. Zu nahezu jedem Song flimmern die orangenen Früchte über die Leinwand, leuchten auf den Bassdrums am Schlagzeug, prangen auf T-Shirts, Hoodies und Jacken. Auch Sänger Michael Kiske trägt den typischen Schriftzug in der ersten Hälfte des Sets auf einer Lederjacke. Gesanglich wechselt er sich mit Andi Deris ab, oft singen sie auch im Duett.

Und bei den beiden ältesten Stücken „Ride the Sky“ und „Heavy Metal (is the law)“ darf Bandgründer Kai Hansen ran: Sonst einer der drei Gitarristen, übernimmt er hier auch die Stimme, die immer noch so markant schrill rüberkommt wie damals, 1985.

Flotte Gitarrensoli und erkennbarer Spaß

Überhaupt sind die sieben Herren war zwar sichtlich gealtert, aber alles andere als müde. Sie sprühen vor Spielfreude, glänzen mit flotten Gitarrensoli, haben erkennbar Spaß und strahlen Gemeinsamkeit aus. Jeder darf mal vorne auf den Steg und mit den Fans feiern, mal alleine, mal mit ein, zwei Bandkollegen. Einen Bandleader scheint es nicht zu geben, auch wenn Kiske und Deris naturgemäß als Sänger eher im Mittelpunkt stehen. Entsprechend feiern alle Bandmitglieder gemeinsam mit den Fans auch die beiden bekanntesten Songs, „I want out“ und „Dr. Stein“.

Da sind dann auch nicht viele Effekte während des zweieinhalbstündigen Auftritts nötig: Ein wenig Konfetti, einmal Flammen, zum Abschluss ein Funkenregen reichen aus. Die Band spricht für sich: Helloween sind immer noch eine Macht im deutschen Powermetal und haben sich einen Rang erspielt, den jüngere Bands wie Powerwolf erst einmal erreichen müssen. 

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