„Fuck Donald Trump!“: So lief das Konzert der Dropkick Murphys in Stuttgart
Die US-Celtic-Punkband Dropkick Murphys ist am Donnerstagabend zu Gast in Stuttgart. Was den 4000 Fans geboten wird? Ein Gefühl von Gemeinschaft und ein intensives Konzert mit politischen Statements.

Ein wenig hatte man darauf gewartet, hatten sich die Dropkick Murphys in der Vergangenheit immer wieder mal über US-Präsident Donald Trump echauffiert. Und tatsächlich setzt Sänger Ken Casey in der zweiten Hälfte des Konzerts zu einem Statement an. „Wir haben Probleme in unserer Heimat. Und wir entschuldigen uns.“ Dann wird es weniger subtil: „Fuck Donald Trump!“
Dass es politisch wird an diesem Donnerstagabend in der mit 4000 Zuschauern besetzten Porsche-Arena in Stuttgart war abzusehen. Stemmen sich die Songs der US-Celtic-Punkband doch mit Mut und Zuversicht gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt, versuchen politischen Unruhen, Existenzängsten und kollektiver Panik etwas entgegenzusetzen.
Dropkick Murphys in Stuttgart: Punk trifft auf Irland
Da schlägt das Herz, wie es einem beigebracht wurde, für die schuftende Arbeiterschaft, da werden klare Worte gegen Nazis und Faschismus gefunden. Gegründet Mitte der 90er Jahre, haben die Dropkick Murphys ihren Stil gefunden und perfektioniert. Traditionelle irische Melodien treffen auf die Energie und Aggressivität des Punks – harte Gitarrenriffs und galoppierendes Schlagzeug auf Dudelsack, Banjo, Geige und Akkordeon.
Anlaufzeit brauchen Band und Stuttgarter Publikum nicht, bei den Murphys steht Gemeinschaft über allem. Ken Casey springt immer wieder auf das kleine Podest direkt vor dem Publikum, hält das Mikrofon zum Mitsingen in die Massen. Die Fans sind textsicher, immer wieder schallt ein „Let’s go Murphys“ durch die Halle.
Die Dropkick Murphys spielen ein Cover von Bruce Springsteen
Songtechnisch geht es von den ruppigen Anfängen der 90er bis hin zur Ballade „Rose Tattoo“ und zum wohl größten Hit der Band „I’m Shipping Up To Boston“. Nach 90 Minuten und zwei Dutzend Liedern gehen die Fans beseelt nach Hause. Und Trump? Dem wird auch musikalisch etwas entgegengesetzt – ein Cover von Bruce Springsteens „American Land“, ein Song über Einwanderer in den USA.