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Burgfestspiele Jagsthausen
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Die Planung für den Sommer 2026 läuft

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Theaterklassiker, Familienstücke und viel Musik: Am Montag beginnt der Vorverkauf für die Burgfestspiele Jagsthausen. Welche Stücke auf dem Spielplan stehen und was die künstlerische Leiterin alles vor hat.

Der Spielplan für den Sommer liegt aus, am Montag beginnt der Vorverkauf: Eva Hosemann (links), künstlerische Leiterin, und Pressefrau Ann-Kathrin Halter.
Der Spielplan für den Sommer liegt aus, am Montag beginnt der Vorverkauf: Eva Hosemann (links), künstlerische Leiterin, und Pressefrau Ann-Kathrin Halter.  Foto: Ralf Seidel

Von wegen Winterpause. Nicht bei den Burgfestspielen Jagsthausen. Der druckfrische Spielplan für den kommenden Sommer liegt aus, am Montag beginnt der Vorverkauf. „Ein aufregender Moment“, sagt Eva Hosemann. Am Kaufverhalten, so die künstlerische Leiterin der Burgfestspiele, lässt sich ablesen, wie das Publikum das Programm annimmt. Es soll klassisch, gruselig und sehr musikalisch werden im Burghof wie auch im Burggraben

In seiner vierten Spielzeit hat sich der Burggraben als weitere, feine Spielstätte etabliert für kleinere Formate und mit einem immer umfangreicheren Programm. Hier findet auch am 30. Mai mit „Eine Sommernacht“ von David Greig und Gordon McIntyre die erste Premiere der Saison 2026 statt: ein Stück mit Musik für zwei Personen über verpasste Chancen und Neuanfänge.

Der totgeglaubte Hexer kehrt in den Burghof zurück

Offiziell beginnt die Spielzeit am 12. Juni mit dem Krimiklassiker „Der Hexer“ im Burghof, eine Kooperation mit den Schauspielbühnen Stuttgart in einer Bühnenfassung von Axel Preuß, in der Regie von Eva Hosemann, die zur Indoor-Variante im Alten Schauspielhaus eine Freilichtvariante entwickelt. Schließlich ist Hosemann auch Ko-Leiterin der Kriminächte Stuttgart und Expertin.

„Der Hexer“ wurde von Edgar Wallace zunächst als Theaterstück konzipiert, 2026 jährt sich die Uraufführung zum 100. Mal. Der Schwarz-Weiß-Film aus dem Jahr 1964 genießt nicht nur bei den Älteren Kultcharakter. Im Burghof kehrt der totgeglaubte Hexer, ein Meister der Verkleidung, zurück und sinnt auf Rache. In der Rolle der Cora Ann Milton ist mit Bernadette Hug ein bewährtes Burgfestspiele-Gesicht zu sehen.

„Frankenstein Junior“ als das Stück der Stunde

Vor dem offiziellen Start laufen bereits am 6. Juni die Premieren der Kinderstücke „Pippi Langstrumpf“ im Burghof und „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ im  Gewölbe.

Ab 19. Juni ist mit Mel Brooks’ „Frankenstein Junior“ eine skurrile Musikkomödie im Burghof zu sehen, Regie führt Dirk Böhling. „Das ist das Stück der Stunde. Das ewige Thema der Erschaffung des Menschen durch den Menschen – ohne Gebärmutter. Eine männliche Idee“, sagt Eva Hosemann und verweist auf Fragestellungen der KI und die gottähnlichen Fantasien eines Elon Musk. Im Burghof allerdings soll das Frankenstein-Thema zu einem „Monster-Spaß“ werden. „Es macht Freude, sich komödiantisch an dem Stoff abzuarbeiten und das mit Livemusik.“ Wenn bei  dem US-Komiker, Schauspieler, Regisseur, Theaterproduzent und Oscar-prämierten Drehbuchautor Mel Brooks Wissenschaft außer Kontrolle gerät, wird das absurd schwarzhumorig. 

Thomas Sarbacher ist wieder der Götz

Am 25. Juni wird der Burghof-Klassiker „Götz von Berlichingen“ wiederaufgenommen mit dem Vorjahres-Götz Thomas Sarbacher. Auf der Grundlage ihres Regiekonzepts von 2025 wird Laura Remmler den Stoff überprüfen, vertiefen, fortschreiben und nach Möglichkeiten des Kampfes um Freiheit und Gerechtigkeit fragen. Ein Kampf gegen Windmühlen? Es wird einige Umbesetzungen geben. Etwa bei einer zentrale Figur wie dem Weislingen, dem Freund oder Kontrahenten von Götz, was dem Drama eine andere Spannung verleihen kann.

Im Juli 1950 wurde erstmals im Hof der Götzenburg Goethes „Götz von Berlichingen“ aufgeführt: die Geburtsstunde der Burgfestspiele Jagsthausen. Seither haben sie sich innerhalb der Freilichtspiele in Deutschland etabliert. Karten für die kommende Spielzeit ab 17. November, 9 Uhr: 07943 912345, online unter www.burgfestspiele-jagsthausen.de, Mail an info@burgfestspiele-jagsthausen.de oder an der Theaterkasse im Ticket-Center. 

Vierzehn Mal ausverkauft, war „Das Abba Konzert – Dancing Queen“ der Publikumserfolg der vergangenen Spielzeit. Mit „Suche Karte“-Schildern spielten sich am Kartenhäuschen Szenen ab wie in Salzburg oder Bayreuth. Elf Mal ab 16. Juli wird die so nachgefragte musikalische Zeitreise durch die Geschichte von Abba wieder aufgelegt. Eva Hosemann wird diese Kooperation mit den Gandersheimer Domfestpielen für den Burghof einrichten. In der Rolle der Anni-Frid ist wieder Bernadette Hug zu sehen, die „echte“ Anni-Frid Lyngstad übrigens wird an diesem Wochenende 80 Jahre alt.

Abwechslungsreiches Begleitprogramm im Burggraben

Und die weiteren Produktionen im Burggraben? Neben „Eine Sommernacht“ in der Regie von Laura Remmler, die ein Händchen hat für angelsächsische Stoffe, schließlich hat Remmler in London und Edingburgh Theaterregie studiert, wird es eine Reihe von Konzerten, Gastspielen, musikalischen Lesungen und literarischen Abenden geben.

Winterpause? Jetzt werden Regiekonzepte erarbeitet, präsentieren im Dezember die Ausstatter ihre Modelle, werden Machbarkeit und Umsetzung geprüft, das Ensemble aufgestellt, Verträge geschlossen. Kurzum: Die Planung für 2026 läuft.

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