Wincent Weiss begeistert in Ludwigsburg mit Feuerwerk und Fan-Nähe
Wincent Weiss zelebriert vor rund 7000 Menschen seine größten Hits, ein Medley aus bekannten Songs, die nicht aus seiner Feder stammen, und gibt seinem meist sehr jungen Publikum auch die eine oder andere Lebensweisheit mit auf den Weg.

Der Ludwigsburger Schlosshof bietet wieder einen eindrucksvollen Schauplatz für die Konzerte. Vor der Bühne warten die überwiegend jungen, weiblichen Fans von Wincent Weiss mit unzähligen selbst gemachten Plakaten auf den Sänger. Als der 31-Jährige dann mit der Erfolgssingle „Wer wenn nicht wir“ die Bühne betritt, geht ein euphorischer Aufschrei durch die Menge.

„Die guten Zeiten sind jetzt“, singt Wincent Weiss bei seinem nächsten Song und gibt damit auch gleich die Marschrichtung für den Abend vor. Denn für knapp zwei Stunden bietet er seinen Anhängern genau das, was sie sich von einem Auftritt des Popmusikers erwarten. Es wird zu eingängigen Texten und Melodien getanzt und gesungen. Besonders laut wird das Publikum zum ersten Mal als der Musiker einen von vielen romantischen Liedern aus seiner Diskografie „Bleiben wir“ zum Besten gibt.
Wincent Weiss in Ludwigsburg: Fröhliche Lieder, ernste Zwischentöne
Zwar prägen den Abend vor allem fröhliche Texte, allerdings spricht er später auch über seine persönlichen Probleme und ermutigt die Anwesenden, innere Konflikte nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wenn man sich das Bein bricht, geht man zum Arzt, und wenn man was mit der Birne hat, kann man auch zum Arzt gehen. Das ist für mich ein Zeichen von Stärke“, erklärt Weiss und spielt darauf hin seinen Song „Winter“, der sich mit dem eigenen Unglücklichsein und der Frage nach dem Wieso auseinandersetzt.
„Was ist das denn? Ein Heineken? Wenn ich das jetzt anziehe, werden aber keine Fotos mehr gemacht!“, so reagiert Wincent Weiss, als er bei einem von vielen Ausflügen ins Publikum ein Ganzkörperkostüm gereicht bekommt. Gesagt, getan, der Sänger sitzt nun als grüne Bierflasche verkleidet auf der Bühne. Was dann folgt, zählt bei jeder Show seiner Sommertour zu den Highlights für die Fans.
Völlig losgelöst: Weiss singt nicht nur eigene Songs
Wincent Weiss stimmt ein Medley an, das Besondere daran: keinen der vorgeführten Songs hat er selbst geschrieben. Gekonnt singt er sich durch die deutsche Musikgeschichte und singt mit tausenden Fans „Major Tom“ von Peter Schilling, „1000 und 1 Nacht“ von der Klaus Lage Band, „Die Nacht von Freitag auf Montag“ von SDP und Sido und noch viele andere bekannte Musikstücke.

Ein Highlight der Show, das zumindest eine der Anwesenden wahrscheinlich nie vergessen wird, entstand ebenfalls aus einer von unzähligen Fan-Interaktionen des Publikumslieblings. Vereinzelt gab es Plakate in der Menge, die den Popmusiker auf den Geburtstag des jeweiligen Fans aufmerksam machen sollten. Eine glückliche Zuschauerin durfte sich freuen, als der Sänger sich seinen Weg zu Ihr bahnte.
Geburtstagsständchen für die Fans
Neben Umarmungen für sie und Ihre ebenfalls anwesende Mutter stimmten rund 7000 Stimmen im Schlosshof unter Anleitung von Wincent Weiss „Happy Birthday“ an. Es wurde laut und schief gesungen, aber das tat dem besonderen Moment keinen Abbruch.
Nach etwas mehr als der Hälfte des Konzerts gab es dann einen vermeintlichen Stimmungsdämpfer, als es zu regnen begann. Die hart gesottenen Fans vor der Bühne verweilten an ihren Plätzen mit bester Sicht auf die Bühne, weiter hinten im Schlosshof retteten sich viele Zuschauer unter umliegende Überdachungen.
"Feuerwerk" zum Finale
Zur Freude der Anwesenden hielt sich das schlechte Wetter nicht lange, und als das Publikum wieder unter den Abdeckungen hervorkam, brachte Wincent Weiss seinen Auftritt gekonnt zu Ende. Als er seine Hit-Single „Feuerwerk“ spielt, tanzt und singt das Publikum, das nun zur Hälfte in rote Regenponchos gehüllt ist, noch einmal ausgelassen und verabschiedet den Sänger mit anhaltendem Applaus von der Bühne.
Beim Verlassen des Konzerts zeigt sich, das die treuen Fans des Wincent Weiss auch nach einem zweistündigen Konzert noch nicht genug mit seiner Musik bekommen können. Die einen singen „Da müsste Musik sein“ auf dem Weg nach Hause, die anderen lassen „Feuerwerk“ aus ihrem Auto erklingen. Ein größeres Lob gibt es für einen Künstler nach einem Auftritt wohl kaum.
Stimme.de