Tödlicher Gondelabsturz in Horb am Neckar: Polizei nennt neue Details
Bei einem Arbeitsunfall in Horb am Neckar sind im Mai drei Bauarbeiter mit einer Gondel abgestürzt und gestorben. Nun nennt die Polizei das erste Ermittlungsergebnis.
Eine Personen-Transportgondel ist während Arbeiten auf einer Großbaustelle in Horb am Neckar meterweit in die Tiefe gestürzt, nachdem das Stahlseil gerissen war.Drei Bauarbeiter verloren ihr Leben. Die Polizei ermittelte zu den Hintergründen und nennt nun neue Details.
Bauarbeiter nach Gondelabsturz in Horb am Neckar tot – wohl menschliches Versagen
Laut Angaben der Polizei hätten sich die Anhaltspunkte „weitergehend verdichtet“, dass menschliches Versagen die Ursache für den tödlichen Gondelabsturz in Horb am Neckar gewesen sein könnte. „Zwischenzeitlich liegt ein technisches Sachverständigengutachten vor“, heißt es weiter. „Anhaltspunkte für eine technische Ursache bei dem eingesetzten Kran, dem Kranseil nebst Kranflasche oder der Transportgondel ergaben sich nicht.“
Das Kriminalkommissariat Freudenstadt und die Staatsanwaltschaft Rottweil würden in dem Strafverfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung gegen den 36-jährigen Kranführer weiter ermitteln.
Gondelabsturz einer der schwersten Arbeitsunfälle in Baden-Württemberg
Das Unglück vom 20. Mai hatte weit über die Region hinaus für Entsetzen gesorgt. Die drei Männer im Alter von 40 bis 46 Jahren – zwei Polen und ein Deutscher – waren sofort tot. Die an einem Kran hängende Transportgondel hätte sie auf einen Brückenpfeiler auf der Baustelle an der Hochbrücke Horb bringen sollen.
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger (CDU) hatten das Unglück als einen der schwersten Arbeitsunfälle bezeichnet, die es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben habe. Auf Wunsch der Belegschaft wurde damals auf der Baustelle ein nicht-öffentlicher Gedenkgottesdienst in deutscher und polnischer Sprache abgehalten.
Stimme.de