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Tierische Weihnacht im Leintalzoo: Auch Schimpansen, Papageien und Co. werden beschenkt

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Der Leintalzoo in Schwaigern lädt am vierten Adventswochenende zur tierischen Weihnacht ein – und hofft in schwierigen Zeiten auf viele Besucher und Unterstützung.

Neugierig begutachten die Schimpansen im Leintalzoo die von Besuchern gebastelten Beschäftigungsgeschenke.
Foto: Mario Berger
Neugierig begutachten die Schimpansen im Leintalzoo die von Besuchern gebastelten Beschäftigungsgeschenke. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Ein Ruck geht durch die Gruppe Schimpansen im Außengehege des Leintalzoos. Ihr Geschrei baut sich auf, schwillt an und wird geradezu ohrenbetäubend. Dann ist mit einem Schlag wieder Ruhe. Krach machen – ein völlig normales Gehabe der Tiere, das schon Verhaltensforscherin Jane Goodall beobachtet hat, erklärt Zooleiterin Barbara Struve. Das laute, ausdrucksstarke Verhalten bedeute Imponiergehabe.

Tierische Weihnachten im Leintalzoo: Besucher basteln Geschenke

Kurz darauf verteilen die Tierpfleger Obst, zur Freude der Affen. „Bei Gemüse reagieren sie verhaltener“, sagt Barbara Struve lächelnd. Doch die Tiere sind nicht nur wegen der täglichen Fütterung zur Mittagszeit so aufgeregt.

Am letzten Adventswochenende vor Weihnachten gibt es von Besuchern gebastelte Geschenke – auch für die anderen der insgesamt 230 exotischen und heimischen Tiere im Park. Die Graupapageien freuen sich über eine Futtergirlande, und im Kleintierbereich machen sich Meerschweinchen über einen Weihnachtsbaum aus Karotten her. Für die Affen gibt es Beschäftigungsgeschenke: mit Cerealien gefüllte Papprollen. Der wichtigste Faktor für Beschäftigung, sagt Barbara Struve, sei das Soziale in der Gruppe.

Wurzeln des Leintalzoos: Vom Affenbaby zur Schimpansengruppe

Struves Vater Peter Geßmann gründete den privaten Tierpark, der vor 45 Jahren eröffnet wurde. Ihr Vater sei ein freiheitsliebender Mensch gewesen. Auf einer seiner abenteuerlichen Reisen durch Afrika habe er ein an eine Hütte angebundenes Affenbababy entdeckt und mitgenommen – die Tiere werden dort gejagt. „Es hat ihm leidgetan, und er hat es gekauft und mitgenommen“, berichtet Struve von den Anfängen des Schwaigerner Tierparks, den ihr Vater gründete und aufbaute, weil er das Affenbaby damals nicht an Zoos habe geben wollen.

Heute lebt hier mit rund 30 Individuen eine der größten Schimpansengruppen Deutschlands.

Ihr Vater, der im vergangenen Jahr starb, habe seine ganze Zeit in den Zoo gesteckt, um den Tieren das bestmögliche Leben zu ermöglichen, erzählt Struve. Doch in dem Maße, wie sich ihr Vater aufgeopfert habe, sei ein Zoobetrieb heute nicht mehr möglich.

Tierpark steht vor ernsten Herausforderungen

Der Leintalzoo steht vor großen Herausforderungen – finanziell wie personell. Aktionen wie die tierische Weihnacht sollen zusätzliche Besucher anlocken und Spenden generieren. Besuchertechnisch sei es kein glanzvolles Jahr gewesen, sagt Barbara Struve, was auch am Wetter gelegen habe. Zudem ist der Winter ohnehin die besucherschwächste Zeit. „Wir stehen vor der Frage, wie es weitergehen soll.“

Auch bei der Verbesserung der Affen-Innengehege tue man alles in der eigenen Macht Stehende. „Das Ziel ist, dass erst einmal kein Nachwuchs nachkommt“, sagt Struve, die hofft, dass in den Weihnachtsferien noch einmal mehr Besucher kommen – und der eine oder andere Gutschein für den Leintalzoo unterm Weihnachtsbaum liegt.

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