Freude über Tapir-Nachwuchs in Stuttgarter Wilhelma – "Jedes einzelne Tier zählt"
In der Stuttgarter Wilhelma gibt es Nachwuchs: Ein Schabrackentapir-Junges ist Anfang Oktober zur Welt gekommen. Besucher können das Muttertier und ihr neugeborenes Kalb bei den ersten Erkundungen beobachten.
Große Freude in der Stuttgarter Wilhelma: Am vergangenen Freitag, 4. Oktober 2024, ist bei den Schabrackentapiren ein neues Jungtier zur Welt gekommen. Wie die Wilhelma mitteilt, können Besucher des Zoologisch-Botanischen Gartens die beiden bei ihren ersten Erkundungen im Tapirhaus beobachten. Der erste Ausflug ins Freie werde jedoch erst später stattfinden, wenn das Kalb kräftig genug ist. Das Geschlecht des neugeborenen Tapirs ist noch nicht bekannt. Seine Eltern sind die sechsjährige Maya, die aus dem Zoo Edinburgh stammt, und der achtjährige Penang, der in Rotterdam geboren wurde.
Vor zwei Jahren hegte das Team der Wilhelma große Hoffnungen, als dort im August 2023 erstmals seit 1979 ein weibliches Tapirkalb geboren wurde. Nach dem anfänglichen Jubel folgte knapp ein Jahr später die Ernüchterung: Das Jungtier namens Mashuri verstarb Ende Juli 2023 an einer Lungenentzündung, die sich in Folge einer eitrigen Verletzung am Fuß entwickelt hatte.

Nachwuchs in Stuttgarter Wilhelma: Schabrackentapire gelten als besonders gefährdete Tiere
Die Schabrackentapire gelten in ihrer Heimat Südostasien als gefährdet. Nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN leben nur noch etwa 2500 erwachsene Tiere in freier Wildbahn. Lebensraumverlust und illegale Jagd haben die Population stark dezimiert. Auch die Reservepopulation in menschlicher Obhut ist klein: Das europäische Zuchtprogramm (EAZA) umfasst lediglich 50 Individuen. Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin zeigt sich dennoch zuversichtlich: "Jedes einzelne Tier zählt. Wir hoffen, dass das Neugeborene gut gedeiht und später selbst zum Arterhalt beitragen wird."
Schabrackentapire sind seit etwa 50 Millionen Jahren auf der Erde heimisch. Heute existieren fünf Tapirarten, vier in Südamerika und eine, der Schabrackentapir, in Südostasien. Sein charakteristisches Fellmuster mit der weißen „Schabracke“ auf dem Rücken gab der Art ihren Namen.
