Streik der IG Metall: Beschäftigte in Neckarsulm beteiligt – das sind die Forderungen
Die IG Metall hat bundesweite Warnstreiks angekündigt. In Neckarsulm legten Beschäftigte direkt in der Nachtschicht die Arbeit nieder. Welche Forderungen sie haben.
Die IG Metall befindet sich aktuell in schwierigen Tarifverhandlungen, eine Einigung mit den Arbeitgebern scheint noch nicht in Sicht. In der Nacht von Montag auf Dienstag endete um Mitternacht die sogenannte Friedenspflicht. Die IG Metall hatte bereits im Vorfeld für Dienstag bundesweite Warnstreiksangekündigt, in mehreren Bundesländern legten Beschäftigte um 0:05 Uhr die Arbeit nieder.
IG-Metall-Streik in Neckarsulm: 200 Beschäftigte mit Forderungen
So auch bei Kolbenschmidt Pistons Germany und KS Huayu Alutech in Neckarsulm, rund 200 Beschäftigte beteiligten sich am Warnstreik.
„Es ist an der Zeit, dass wir eine Steigerung unserer Löhne bekommen. Die Forderung in Höhe von sieben Prozent mehr Gehalt für zwölf Monate sowie 170 Euro für Auszubildende und dual Studierende ist nicht überzogen, sondern notwendig“, sagte Oliver Kuhnle, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, zu Beginn der Aktion.

Gleichzeitig bezeichnete Jonas Behre, erster Bevollmächtigter der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, das Angebot der Arbeitgeber als "eindeutig zu wenig, zu lang, zu spät" und kündigte weitere Aktionen für diese Woche an. Die nächste Verhandlung ist am Donnerstag, 31. Oktober, in Böblingen geplant.
Kritik an Streik der IG Metall von Gesamtmetall-Chef – "Forderungen völlig aus der Zeit gefallen"
Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, kritisierte am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk den Streik der IG Metall und bezeichnete dieses "Schwert" als "so stumpf wie es noch nie war". Er wies auf die schwierigen Rahmenbedingungen hin, auf Absatzkrisen und Rückgänge in den Auftragseingängen.
Die Forderung der Gewerkschaft nach sieben Prozent mehr Lohn nannte Wolf "völlig aus der Welt und völlig aus der Zeit gefallen" und verwies auf eine Steigerung des Reallohns von 18 Prozent in den letzten zehn Jahren – die Inflation bereits mit eingerechnet.
Das Angebot der Arbeitgeber sieht er als "sehr großzügig", weitere Steigerungen würden zu einer weiteren Abwanderung von Unternehmen ins Ausland führen sowie zu weiteren Insolvenzen.
Nach Stimme-Informationen sind am Dienstag im Laufe des Tages weitere Kundgebungen und Streiks in der Region Heilbronn und Hohenlohe geplant. Die Metall-Tarifrunde geht somit in die heiße Phase.


Stimme.de