Razzia gegen Mafia und organisierte Kriminalität – Fokus auf Großraum Stuttgart
In vier Bundesländern und Italien gibt es am Dienstagmorgen Razzien gegen die Mafia und organisierte Kriminalität. Im Fokus der Razzia in Deutschland steht der Großraum Stuttgart.
Mehrere Hundert Polizisten gehen am Dienstagmorgen in vier Bundesländern mit einer Razzia gegen Mafia und organisierte Kriminalität vor. Demnach laufen Untersuchungen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und auch in Italien. In verschiedenen Provinzen in Italien sowie in Baden-Württemberg sei es zu insgesamt 29 Festnahmen gekommen, davon 20 in Italien, teilte die italienische Polizei mit. Den Verdächtigen wird eine Verbindung zur kalabrischen Mafia 'Ndrangheta vorgeworfen, hieß es weiter.
Im Fokus der Razzia steht auf deutscher Seite vor allem Baden-Württemberg: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart erstrecken sich die Maßnahmen auf Stuttgart, Fellbach, Kernen im Remstal, Weinstadt, Rudersberg, Schorndorf, Waiblingen, Steinheim/Murr, Kuppenheim und Mühlacker.
Razzia gegen organisierte Kriminalität und Mafia in vier Bundesländern und Italien
Von den 20 Verdächtigen in Italien befinden sich nun 13 im Gefängnis, sieben wurden unter Hausarrest gestellt, heißt es am NachmittagDer Einsatz gehe auf eine Ermittlungskooperation mit den italienischen Behörden zur Bekämpfung der Mafia und organisierten Kriminalität zurück. Das Polizeipräsidium Aalen lädt am Dienstag um 14 Uhr zu einer Pressekonferenz in Waiblingen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein – weitere Informationen zu den Razzien kommen demnach im weiteren Tagesverlauf.
Es wird über die aktuellen Einsatzmaßnahmen einer Ermittlungskooperation mit den italienischen Behörden zur Bekämpfung der Mafia und organisierten Kriminalität berichtet.
Baden-Württemberg ist Aktionsraum der Mafia
Nach einer letzten Auskunft des Innenministeriums (April 2024) leben in Baden-Württemberg rund 170 Personen, die das Landeskriminalamt Baden-Württemberg der organisierten Kriminalität zurechnet. Tätige Mafiaorganisationen seinen `Ndrangheta, Cosa Nostra, Camorra und Sacra Corona Unita. Die regionale Verteilung der rund 170 Personen zeige eine Häufung im Bodenseeraum und im Großraum Stuttgart.
Nicht nur als Rückzugsraum, sondern auch als Aktionsraum nutzten kriminelle Organisationen nach Art der italienischen Mafia die wirtschaftlich und geografisch günstige Lage Baden-Württembergs. Das Spektrum der Straftaten geht laut Ministerium dabei vom betrügerischen Handeln mit Lebensmitteln über den illegalen Rauschgifthandel, Waffendelikte und Geldwäsche bis hin zum Steuerbetrug.
In Baden-Württemberg sei bislang keine Zusammenarbeit von verschiedenen Gruppierungen festgestellt worden, hieß es in der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der FDP im Landtag. Experten italienischer Antimafiabehörden vertreten jedoch die Auffassung, dass die Gruppierungen bei Erforderlichkeit und beiderseitigem Vorteil auch temporär beziehungsweise im Einzelfall zusammenarbeiten.
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