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Polizei in Baden-Württemberg soll umstrittene Palantir-Software nutzen dürfen

  
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Die Polizei in Baden-Württemberg soll zukünftig die umstrittene Palantir-Software nutzen dürfen. Die grün-schwarze Koalition soll dafür den Weg freigemacht haben.

Von red/dpa
Palantir-Software soll künftig bei der Polizei in Baden-Württemberg genutzt werden dürfen.
Palantir-Software soll künftig bei der Polizei in Baden-Württemberg genutzt werden dürfen.  Foto: Uwe Anspach

Die Analyse-Software von Palantir ist bei Datenschützern umstritten. Die Polizei Baden-Württemberg soll diese künftig nutzen dürfen. Die grün-schwarze Koalition hat ihren Streit darüber beigelegt und den Weg freigemacht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Zunächst hatte der SWR berichtet.

Polizei in Baden-Württemberg soll Palantir-Software nutzen dürfen – besondere Kontrolle angekündigt

Die Polizei soll die Software dabei als kurzfristige Lösung nutzen dürfen. Die Anwendung soll aber einer besonderen Kontrolle unterworfen werden. So soll auch das Parlamentarische Kontrollgremium die Nutzung der Software überwachen, hieß es.

Grüne und CDU hatten sich zuvor einen handfesten Koalitionsstreit geliefert. Die Polizei in Baden-Württemberg hatte einen Vertrag über fünf Jahre mit dem US-Unternehmen Palantir abgeschlossen, um die Analyse-Software "Gotham" zu nutzen – allerdings fehlte dafür bislang die gesetzliche Grundlage. Das hatten die Grünen kritisiert. Eine Änderung des Polizeigesetzes ist dafür nötig. 

Palantir-Software speziell für Sicherheitsbehörden entwickelt

Die Software wurde speziell für Sicherheitsbehörden entwickelt und wird von Geheimdiensten, Militär und Polizei genutzt. Mit "Gotham" können Millionen Daten aus verschiedenen Quellen ausgewertet und verknüpft werden. Auch Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen setzen auf die Software – sie haben ihre Polizeigesetze aber entsprechend angepasst.

Das Unternehmen Palantir wurde 2003 in den USA gegründet – unter anderem von Tech-Milliardär Peter Thiel. Er ist bekannt für seine libertären und rechtskonservativen Positionen, seine Nähe zu US-Präsident Donald Trump und seine Kritik an liberalen Demokratien. In Europa sehen viele Thiel deshalb kritisch – ebenso wie die Idee, sicherheitsrelevante Infrastruktur von US-Unternehmen abhängig zu machen. Thiel halte heute aber nur noch etwa sieben Prozent am Unternehmen, sagt das baden-württembergische Innenministerium.

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