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Virus aus Süd- und Mittelamerika
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Tropisches Oropouche-Fieber: Robert-Koch-Institut registriert ersten Fall in Baden-Württemberg

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Wer sich mit dem Oropouche-Virus ansteckt, muss mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen rechnen. Nun wurde die ersten Fälle in Deutschland registriert. Einer von ihnen sogar in Baden-Württemberg. 

von Michaela Ebert und dpa

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Bei einer Reise auf die karibische Insel Kuba haben sich zwei Menschen aus Deutschland mit dem Oropouche-Fieber (OF). Die beiden Fälle wurden laut dem aktuellen "Epidemologischen Bulletin" des Robert-Koch-Institutes in Baden-Württemberg und Sachsen nachgewiesen. 

"Es sind die ersten bekanntgewordenen OF-Patienten in Deutschland", heißt es weiter. Beide hätten sich in Kuba infiziert und noch während ihres Auslandsaufenthaltes Ende Juni und Anfang Juli Fieber, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen entwickelt. Die Symptome gleichen somit auch denen des bekannten Dengue-Fiebers.

Steigende Zahl in Süd- und Mittelamerika: Oropouche-Fieber-Ausbrüche seit 2022 - auch Tote

Tests in Deutschland bestätigten bei den beiden Personen die typischen Antikörper gegen das Oropouche-Virus. Der Verlauf der Erkrankung war den Angaben zufolge bei beiden Betroffenen unkompliziert, wie die "Deutsche Presse-Agentur" schreibt.

In Süd- und Mittelamerika häufen sich laut RKI Ausbrüche von Oropouche-Fieber seit Ende 2022. Brasilien hat im laufenden Jahr schon mehr als 7.000 laborbestätigte Fälle registriert – und auch mindestens zwei Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. "In Europa wurden bisher nur reiseassoziierte Fälle bekannt", schreibt das RKI. "Italien und Spanien meldeten in den letzten Wochen eine geringe Zahl von Fällen bei Reiserückkehrenden aus Kuba und Brasilien."

Tropisches Oropouche-Virus wird von Mücken übertragen – die Symptome

Übertragen wird das Virus vor allem durch spezielle Mücken, die es jedoch in Europa nicht gebe, heißt es weiter. Eine Übertragung sei bisher in Europa nicht beobachtet worden, und es sei unklar, ob das Virus überhaupt durch eine europäische Mückenart übertragen werden könnte, wohl auch nicht über die invasive Asiatische Tigermücke. Nach jetzigem Kenntnisstand sei eine Weiterverbreitung in Deutschland sehr unwahrscheinlich, betont die Behörde.

"Das OF geht mit einer Dengue-ähnlichen Symptomatik einher", schreibt das RKI und verweist auf einen meist milden Verlauf. "Zu den häufigsten Symptomen zählen Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, in seltenen Fällen kann es zu einer aseptischen Meningitis oder Meningoenzephalitis kommen." Möglicherweise könne das Virus Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachen. Deshalb sollten Schwangere unter Umständen auf Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete verzichten.

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