Stuttgart (dpa/lsw)
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Wirtschaftsflaute: Tausende Maschinenbau-Jobs fallen weg

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Der Maschinenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige im Land. Aber bei vielen Unternehmen gehen weniger Aufträge, die Umsätze sinken. Mit Folgen für Tausende Beschäftigte im Land.

Die Maschinenbauer im Land verzeichnen nach wie vor weniger Aufträge. (Symbolbild)
Die Maschinenbauer im Land verzeichnen nach wie vor weniger Aufträge. (Symbolbild)  Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Angesichts der wirtschaftlichen Flaute gehen im Südwest-Maschinenbau im laufenden Jahr Tausende Jobs verloren. «Inzwischen hilft den Unternehmen der Abbau der Arbeitszeitenkonten oder das Instrument der Kurzarbeit häufig nicht mehr weiter», sagte der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) im Land, Dietrich Birk. Nun müssten Maßnahmen zur Personaleinsparung durchgeführt werden.

Bis zum Jahreswechsel blieb die Beschäftigtenzahl demnach weitgehend stabil. Zwischen Januar und August sank die Zahl der Beschäftigten dann jedoch um 2,7 Prozent auf gut 286.300 – und damit um fast 7.600 Stellen. «Wir stellen uns darauf ein, dass das bis zum Jahresende eher anhalten wird», sagte Birk. Für das Gesamtjahr rechnete er mit einem Abbau von «weniger als 10.000 Stellen». Die monatlichen Daten stammen vom Statistischen Landesamt und beziehen sich auf Maschinenbau-Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern.

Viele Maschinenbauer gaben sich auch für die nächsten sechs Monate eher pessimistisch: In einer aktuellen VDMA-Konjunkturumfrage gab jedes dritte befragte Unternehmen an, die Stammbelegschaft nicht mehr vollständig halten zu können. Ein Fünftel ging von einer steigenden Stammbelegschaft aus.

Branche rechnet erneut mit Umsatz-Minus

Die Maschinenbauer leiden demnach bereits im vierten Jahr unter schwierigen Rahmenbedingungen und großer Unsicherheit im Markt. Hinzu kam nun die US- Zollpolitik. Der VDMA-Landesvorsitzende Mathias Kammüller sagte: «Die Kunden warten weiter ab, insbesondere im Neumaschinengeschäft. Projekte werden immer wieder geschoben». Bei den Unternehmen gehen nach wie vor weniger Aufträge ein, besonders aus dem Ausland. 

Auf Basis einer Konjunkturumfrage rechnet der Verband daher damit, dass der Branchenumsatz im Land im zweiten Jahr in Folge sinkt. Man erwartete für 2025 einen Umsatz von rund 80 Milliarden Euro – und damit ein nominales Minus von fünf Prozent, hieß es. Für 2026 rechnete eine Mehrheit der Betriebe aber mit Umsatzplus. Auch Frühindikatoren deuten demnach darauf hin, dass sich der Markt nach dem Jahreswechsel langsam erholen könnte.

Schlüsselbranche mit langer Durststrecke

Der exportorientierte Maschinen- und Anlagenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige im Südwesten. Zu den bekannteren Unternehmen zählen neben Trumpf Voith, Dürr, Festo und Hermle. Auch der Technologiekonzern Bosch produziert Maschinen. Die Branche ist aber eher mittelständisch geprägt.

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