So sieht das Grab von Wolfgang Schäuble aus
Eine Schändung des Grabs von Wolfgang Schäuble hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Nun ist die letzte Ruhestätte für den Politiker vollendet. Ein Künstler hat sie im Auftrag der Familie gestaltet.

Er gehörte zu den einflussreichsten Politikern der vergangenen Jahrzehnte - und nach einem bewegten Leben hat Wolfgang Schäuble nun seine letzte Ruhestätte gefunden. Der Offenburger Künstler Stefan Strumbel hat das Grab von Schäuble auf dem historischen Waldbachfriedhof in seiner Heimatstadt Offenburg fertig gestaltet. Die Familie von Schäuble hatte den Künstler beauftragt.
Der frühere Bundestagspräsident und Bundesminister war im Dezember 2023 im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Bislang zierte nur ein schlichtes Holzkreuz das Grab. Nun erinnert ein großer Grabstein aus Granit an den Ausnahmepolitiker. Mehr als zwei Meter hoch ist der tonnenschwere Stein, auf ihm ruht eine bronzene Eule mit wachsamen Augen.
51 Jahre im Bundestag
Am Fuße des Steins lehnt ein aufgeschlagenes Buch aus Bronze, das die bedeuteten Stationen im Lebenslauf des Politikers auflistet. Schäuble war unter anderem mehrfach Minister, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er - 51 Jahre war er Mitglied des Bundestages. Er zählte zu den Architekten der deutschen Wiedervereinigung und war ein überzeugter Europäer.
Der Grabstein aus Granit stamme aus dem Schwarzwald, teilte die Stadt Offenburg mit. «Jener Landschaft, aus der Wolfgang Schäuble seine Prägung, seine Haltung und sein Fundament bezog.» Darin spiegele sich die Verbindung von Herkunft und Standhaftigkeit, die Schäubles Wirken über Jahrzehnte gekennzeichnet habe. Die Eule, so der Künstler, stehe als Sinnbild für Weisheit, Weitblick und Urteilskraft - «Eigenschaften, die Schäubles wirken geprägt haben».
Grab geschändet
«Stefan Strumbels Arbeit schafft einen Ort der Erinnerung, der der Haltung, der Klarheit und dem europäischen Geist Wolfgang Schäubles entspricht», betonte der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens. Als Ehrenbürger der Stadt habe Schäuble auf dem Waldbachfriedhof seine letzte Ruhestätte gefunden. «Dieses Grabmal erinnert sowohl an einen großen Staatsmann als auch an einen Menschen, der seiner Heimatstadt immer zugewandt geblieben ist.»
Im Mai 2024 kam es zu einem bedauerlichen Vorfall: Das Grab wurde geschändet. Ein unbekannter Täter hatte ein etwa 1,20 Meter tiefes trichterförmiges Loch in die Grabstätte gegraben, war jedoch nicht bis zum Sarg vorgedrungen. Nach der Schändung war das Grab zunächst nicht mehr als solches erkennbar, es verblieb lediglich eine rechteckige Erdfläche, und das Holzkreuz war nicht mehr zu sehen. Der Vorfall hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Nach der Schändung war das Grab neu bepflanzt worden.


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