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Polizeiaffäre: Baden-württembergischer Polizeiinspekteur muss vor Gericht

  
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Das Stuttgarter Landgericht hat die Anklage gegen den suspendierten baden-württembergischen Polizeiinspekteur wegen sexueller Nötigung zugelassen.

von dpa
Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand.
Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand.  Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbildarchiv

Dem suspendierte Polizeiinspektor aus Baden-Württemberg wird der Prozess gemacht. Das steht nun fest, nachdem das Stuttgarter Landgericht die Anklage zugelassen hat. Termine für die Hauptverhandlung würden nun abgestimmt, teilte ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch mit. Der höchstrangige Polizist des Landes bestreitet die Vorwürfe.

Den Ermittlungen zufolge soll er vor rund einem Jahr in Stuttgart eine Polizeibeamtin sexuell belästigt haben - im Gegenzug für Karrierevorteile. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nach früheren Angaben vor, «hierbei bewusst ausgenutzt zu haben, dass er aufgrund seiner beruflichen Stellung in der Lage war, der Polizeibeamtin im Falle des Widerstands erhebliche berufliche Nachteile zu bereiten».

Sein Anwalt Jens Rabe hatte angekündigt, für einen Freispruch zu kämpfen. Es sei bedauerlich, dass die Staatsanwaltschaft «bei dieser Beweissituation» überhaupt Anklage erhoben habe.

Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) steht wegen der Sache seit längerem unter Druck - er hatte nach eigenen Angaben ein Schreiben des Anwalts des Inspekteurs an einen Journalisten weitergereicht. Ein Untersuchungsausschuss im Landtag beleuchtet sexuelle Belästigung bei der Polizei sowie die Beförderungspraxis und die Handlungen Strobls.

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