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Seit Kriegsbeginn 34 ukrainische Flüchtlinge in Südwest-Erstaufnahmestellen angekommen

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In Baden-Württemberg kommen nach der russischen Invasion die ersten Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet an. Die Zahl der Ankünfte dürfte jedoch deutlich höher sein als vom Land offiziell registriert, sagt Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) im Gespräch mit unserer Redaktion.

von Michael Schwarz

In den baden-württembergischen Landeserstaufnahmestellen kommen wegen der russischen Invasion in der Ukraine erste Flüchtlinge an. „In Baden-Württemberg sind seit Kriegsbeginn 34 ukrainische Flüchtlinge in den Landeserstaufnahmestellen angekommen. Dazu kommen noch rund 200 Kinder und Betreuer aus einem ukrainischen Weisenheim, die in Freiburg angekommen sind“, sagt Baden-Württembergs Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) gegenüber der Heilbronner Stimme. Allerdings dürfte die Zahl deutlich höher sein als offiziell vom Land registriert.

„Menschen aus der Ukraine können visumfrei 90 Tage einreisen und bei Freunden oder Verwandten unterkommen. Wie viele das sind, können wir nicht sagen. Vermutlich ist die Zahl aber deutlich höher als die Zahl derjenigen, die in den Leas angekommen sind“, so Gentges weiter.

 


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Gentges: Wollen die Corona-Beschränkungen ernsthaft prüfen

Derzeit können in den Erstaufnahmestellen wegen der Corona-Vorgaben weniger Menschen als möglich aufgenommen werden – die Kapazitäten dürfen nur zu 60 Prozent ausgeschöpft werden. „Wir prüfen ernsthaft, die Corona-Beschränkungen so anzupassen, dass wir die Belegung in den Einrichtungen erhöhen können. Hier geht es auch darum, wenn etwa kurzfristig Hallen angemietet werden müssen, Menschen dort unterzubringen. Die aktuellen Quarantänebedingungen wären beispielsweise in Turnhallen kaum umsetzbar“, sagt die CDU-Politikerin weiter. Die Corona-Impfquote in der Ukraine liege bei 30 bis 40 Prozent. „Daher werden wir allen, die bei uns ankommen, ein Impfangebot machen.“

Gentges berichtet zudem, dass sich viele Kommunen und Privatpersonen beim Land meldeten und Unterkünfte anbieten würden. Die Hilfsbereitschaft sei riesig. Weiter gebe es Überlegungen, den ukrainischen Flüchtlingen psychologische Beratung anzubieten. „Wir müssen prüfen, ob die ukrainischen Flüchtlinge nach ihrer Ankunft psychologische Betreuung wegen des Krieges benötigen. Das könnte vor allem bei Kindern der Fall sein“, sagt sie.

 


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Erstaufnahmestellen im Südwesten

In Baden-Württemberg gibt es vier Landeserstaufnahmeeinrichtungen – in Ellwangen, Karlsruhe, Freiburg und Sigmaringen. Hinzu kommt das Ankunftszentrum in Heidelberg. Laut Gentges sind mit den aktuellen Corona-Vorgaben mehr als 1250 Plätze in den Erstaufnahmestellen des Landes frei. 

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