Meinung zur Kampagne "The Länd": Der Slogan wirkt sehr konstruiert
Das Land Baden-Württemberg legt mit "The Länd" eine neue Imagekampagne auf. Die Zielsetzung ist richtig, fraglich ist jedoch, ob der Slogan anspricht, meint unser Korrespondent.

Die Zielsetzung der neuen Kampagne des Landes ist richtig, ob der Slogan greift, ist jedoch fraglich. Um wirtschaftlich in den nächsten Jahrzehnten im Konzert der Großen mitspielen zu können, muss sich Baden-Württemberg auch in Marketingfragen modernisieren. Es wird darum gehen, im globalen Wettbewerb gerade im Bereich der Hochtechnologien künftig die besten Köpfe und deren Familien in den Südwesten zu locken - ein ambitioniertes Unterfangen. Denn es geht nicht nur darum, europaweit attraktiv zu sein, sondern vor allem auch den Wirtschaftsgiganten USA und China die Stirn bieten zu können.
Warum soll ein IT-Experte nach Stuttgart zu Daimler oder Bosch kommen, wenn er beispielsweise auch im Silicon Valley bei Google, Apple oder Netflix arbeiten kann? Genau um diese Frage kümmert sich die neue Kampagne. Die reflexartige Kritik in den sozialen Medien war zu erwarten, denn dass Neues auf Ablehnung stößt, ist kein unbekanntes und fast schon typisch deutsches Phänomen. Gleichwohl wirkt der Slogan "The Länd" doch sehr konstruiert. Er soll für eine lebenswerte Natur, für touristische Attraktionen und wirtschaftliche Innovationskraft in Baden-Württemberg stehen. Doch die Herleitung dürfte Menschen außerhalb des deutschsprachigen Raums nur schwer zu erklären sein.
Die Kampagne kostet zunächst sieben Millionen Euro pro Jahr - nicht wenig, in Zeiten knapper Kassen. Geht das Konzept nicht auf, warten auf die Landesregierung daher unangenehme Diskussionen.


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