Kurzzeitige Strom-Abschaltungen im Land möglich
In einem vertraulichen Papier vom baden-württembergischen Umweltministerium wird eine lokal und zeitlich begrenzte Stromabschaltung nicht ausgeschlossen. Um einen Blackout handelt es sich dabei aber nicht.
Ein internes Papier des baden-württembergischen Umweltministeriums sorgt für Diskussionen. Darin wird eine regional und zeitlich begrenzte Stromabschaltung in diesem Winter nicht ausgeschlossen. Die "Bild"-Zeitung hatte aus dem internen Papier zitiert und damit eine Debatte losgetreten. Dies ist gerade brisant, weil sich das Nachbarland Frankreich bereits auf kontrollierte Stromabschaltungen vorbereitet.
Im Umweltministerium war man nicht erfreut über die Debatte. Bei dem vertraulichen Papier handele es sich "mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Lagebericht zur Energie-Versorgungssicherheit", sagte eine Sprecherin.
Ein Strom-Blackout, ein unkontrollierter, lang andauernder und großflächiger Zusammenbruch des Stromnetzes sei in diesem Winter äußert unwahrscheinlich, so die Sprecherin. Auch bei dem großflächigen Stromausfall am vergangenen Donnerstag (8.12.) im Zabergäu und im Leintal handelte es sich nicht um eine Strom-Mangellage - der Ausfall hatte einen technischen Grund.
Brownout in der Regel ohne dramatische Folgen
Kurzzeitig rollierende Abschaltungen - sogenannte Brownouts - für eine Dauer von rund 90 Minuten könnten aber "nicht vollständig ausgeschlossen werden". Ein Brownout sei in der Regel ohne dramatische Folgen. Eine ähnliche Aussage hatte bereits der Chef des Netzbetreibers Transnet-BW, Werner Götz, im Gespräch mit der Heilbronner Stimme gemacht.
Zudem handele es sich in diesem Fall um "Informationen, die bereits im zweiten Stresstest enthalten sind und bewertet wurden", sagte die Sprecherin - und erklärte weiter: "Wir bedauern es sehr, dass aus sachlichen und auch in den Medien bereits vielfach thematisierten Informationen Schlagzeilen generiert werden, die für Verunsicherung und Ängste bei den Bürgerinnen und Bürgern sorgen können."