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Anhänger von Grünen und CDU: Kretschmann soll durchhalten

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Er sollte es noch einmal richten. Dass Winfried Kretschmann Regierungschef von Baden-Württemberg bleiben sollte, das war der Wunsch einer überwiegenden Mehrheit der Bürger im Land vor der Landtagswahl im März 2021. Dass der heute 73-Jährige als Regierungschef über die volle Amtszeit von fünf Jahren geht, glaubt aber nicht jeder.

Von unserer Korrespondentin Ulrike Bäuerlein
Winfried Kretschmann spricht im Mai bei der konstituierenden Sitzung im Landtag. Foto: Archiv/dpa
Winfried Kretschmann spricht im Mai bei der konstituierenden Sitzung im Landtag. Foto: Archiv/dpa  Foto: Bernd Weißbrod (dpa)

Das Wahlergebnis sprach eine entsprechend deutliche Sprache, Kretschmann und seine Grünen konnten sich den Regierungspartner aussuchen. Der grüne Spitzenpolitiker setzte das Bündnis mit der CDU trotz Widerstands in den eigenen Reihen fort.

Die Anhänger von Grünen und CDU wünschen sich ebenfalls Kontinuität – und zwar von Kretschmann. Mehr als zwei Drittel der Grünen-Wähler und 64 Prozent der CDU-Wähler wollen, dass der heute 73-Jährige als Regierungschef über die volle Amtszeit von fünf Jahren geht. Anders sieht es in der Gesamtheit der Bevölkerung aus: Nicht einmal jeder Zweite (45 Prozent) erwartet, dass Kretschmann die ganze Legislaturperiode im Amt bleibt. Und immerhin ein knappes Drittel der Befragten plädiert dafür, dass er vorzeitig den Platz räumt.

Dies geht aus dem sechsten Teil des BaWü-Checks zum Meinungsklima im Land nach der Wahl hervor. Die Umfrage wird durch das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der baden-württembergischen Tageszeitungen erhoben.

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Dass CDU-Anhänger kein Interesse an einem vorzeitigen Rückzug Kretschmanns haben, liegt auf der Hand. Das würde die CDU in das Dilemma bringen, zum Erhalt der Regierungsbeteiligung entweder einen Kretschmann-Nachfolger aus dem grünen Lager mit zu wählen, der sich dann profilieren und mit Amtsbonus in die Landtagswahl 2026 ziehen könnte. Oder die CDU ließe, würde sie die Wahl eines Kretschmann-Nachfolgers verweigern, die Koalition platzen und fände sich in der Opposition wieder.

Wenig überraschend ist auch, dass die CDU-Anhänger mit 72 Prozent Zustimmung weit glücklicher über die Neuauflage von Grün-Schwarz sind als die Grünen-Wähler, von denen nicht einmal die Hälfte das Bündnis gutheißt. In der Gesamtheit stimmen 35 Prozent der Befragten Grün-Schwarz zu, während knapp einem Drittel eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP lieber gewesen wäre. Bedenklich für die Politik: 34 Prozent der Bürger ist es egal, von welcher Koalition sie regiert werden.


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Geht es um konkrete Inhalte, haben viele Bürger eine Meinung. Aber wer Minister ist und welche Partei welches Ministerium führt, interessiert dagegen kaum. Beispiel Solarpflicht: Da mögen FDP und AfD noch so zetern – die beschlossene Solarpflicht für Neubauten oder grundlegende Sanierungen findet in der Bevölkerung einen recht großen Rückhalt. 47 Prozent halten diesen Beschluss für richtig. Und das, obwohl den Menschen klar sein dürfte, dass es nicht nur Häuslebesitzer selbst, sondern über Umlagen auch die Mieter sein werden, die dafür bezahlen müssen. 37 Prozent lehnen die Solarpflicht ab.

Während viele Menschen sich für zentrale Fragen der Landespolitik nicht interessieren, hat zu dem beschlossenen "Sachkundenachweis für Hundehalter" praktisch jeder eine Meinung. Hundehalter halten ihn – wenig überraschend – mehrheitlich (52 Prozent) für übertrieben. Wer selbst keine Hund hat, hält den "Hundeführerschein" dagegen überwiegend (63 Prozent) für eine gute Idee. Und auch unter allen Befragten ergibt sich bei diesem Thema ein klares Bild: 57 Prozent der Bürger sind dafür, 33 Prozent sind gegen den Hundeführerschein.

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