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Kretschmann-Reise: Letzte Station Los Angeles

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Pittsburgh, Sacramento, Los Angeles: Die Delegation rund um Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann schließt ihre US-Reise ab. So war es in der Stadt mit der Hollywood-Traumfabrik. Und was hat die Reise gebracht?

von Michael Schwarz
Ein Teil der Delegation aus Baden-Württemberg mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte). Erkenntnisse der Reise sollen nun zuhause umgesetzt werden, zum Beispiel geht es um mehr Speichermöglichkeiten für Energie.
Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg/Jana Höffner
Ein Teil der Delegation aus Baden-Württemberg mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte). Erkenntnisse der Reise sollen nun zuhause umgesetzt werden, zum Beispiel geht es um mehr Speichermöglichkeiten für Energie. Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg/Jana Höffner  Foto: Staatsministerium Baden-Wuerttemberg/Jana Hoeffer

Es ist der Abschluss einer eindrücklichen Reise in die Vereinigten Staaten. Die mehr als 100-köpfige Delegation aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft rund um Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) besucht an den letzten beiden Tagen die Vier-Millionen-Einwohner-Metropole Los Angeles. Im gesamten Speckgürtel leben mehr als zehn Millionen Menschen. LA steht für multi-kulti, High-Tech und die Filmbranche. Für Träume und Reichtum genauso wie für enorme soziale Unterschiede.

Schwerpunkt künstliche Intelligenz

Für die Delegation ist es nach der kalifornischen Hauptstadt Sacramento die zweite Station im Golden State. Es geht weiter mit dem Austausch über künstliche Intelligenz in den Bereichen Mobilität und Gesundheit. Ein Teil der Gruppe rund um Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) besucht das globale Zentrum der Zukunftsinnovationen.

Kalifornier sehen sich als Trendsetter

"Die Kalifornier denken, sie sind die Trendsetter in der ganzen Welt", sagt Stefan Schneider, seit 2018 deutscher Generalkonsul in Los Angeles, über den Staat an der Westküste. Künstliche Intelligenz und Lifestyle - so fasst er die beiden Bereiche zusammen, bei denen man weiter sein will als im Rest der Welt. Doch gerade in LA platzen auch viele Träume. Inzwischen sind die Wohnungspreise so hoch, dass viele die Stadt wieder verlassen. Wer im Stadtkern leben will, muss ordentlich verdienen, um Mieten in Höhe von 4000 Dollar oder mehr bezahlen zu können. Zudem ist Verkehrschaos ein Dauerzustand.

Besuch bei Volocopter

Mit dem Verkehr beschäftigt sich ein Start-Up-Unternehmen, das seine Wurzeln in Baden-Württemberg hat: Die Firma Volocopter mit Hauptsitz in Bruchsal bringt mit elektrobetriebenen Flugtaxis Menschen von A nach B. Die Volocopter-Leute sind die Pioniere der sogenannten Urban Air Mobility und kooperieren unter anderem mit dem Tech-Giganten Microsoft. Hunderte Millionen Euro sammelte das Unternehmen in den vergangenen Jahren von Investoren ein, um das Projekt der Lüfte zu finanzieren. Die Maschinen sind schon an mehreren Orten auf der Welt geflogen, unter anderem in Singapur, Seoul oder Stuttgart. 2024 ist geplant, dass bei den Olympischen Spielen in Paris Volocopter eingesetzt werden.

Fazit der Reise

Am Ende der fünftägigen Reise stellt sich die Frage, was die Vertreter aus Baden-Württemberg von der Reise mitnehmen? Von Pittsburgh und Kalifornien könne Baden-Württemberg lernen "etwa, dass wir ganz neue Kräfte mobilisieren können, wenn wir den Wandel als Chance begreifen", sagt Kretschmann. Voraussetzungen hierfür seien vor allem starke Ökosysteme zwischen Forschung und Wissenschaft, denn diese ermöglichten erfolgreiche Ausgründungen und wertvolle Synergien. Das Staatsministerium will nun zunächst drei Themen konkret angehen, bei denen man sich in den USA neue Impulse geholt hat. So soll das autonome Fahren weiterentwickelt werden und es sollen durch die Anschaffung alter Batterien neue Möglichkeiten der Energiespeicherung geschaffen werden. Zudem will das Land den Bereich Life Science, also die Lebenswissenschaften, vorantreiben.

Handel mit den USA

Die USA sind der wichtigste Handelspartner Baden-Württembergs. Die Südwest-Unternehmen investieren zudem viel in den Staaten. Über ein Viertel der Direktinvestitionen aus Baden-Württemberg gehen in die USA, zuletzt waren es etwa 80 Milliarden Euro jährlich. Zudem gibt es zwischen den USA und dem Südwesten Deutschlands 685 Hochschulkooperationen.

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