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Land sucht händeringend Ärzte und weiteres Personal für die Corona-Impfzentren

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Laut den Planungen des Stuttgarter Sozialministeriums werden für den Betrieb der zentralen Corona-Impfzentren im Südwesten täglich knapp 1000 Mediziner benötigt. Bereits in zwei Wochen sollen die Zentralen Impfzentren in den Regierungsbezirken betriebsbereit sein.

von Michael Schwarz
Erste Corona-Impfzentren sollen im Land bald betriebsbereit sein. Foto: dpa
Erste Corona-Impfzentren sollen im Land bald betriebsbereit sein. Foto: dpa  Foto: Christian Charisius

Das Land bereitet sich auf den Start der Corona-Impfungen vor. Nach und nach wurden zuletzt die Standorte der Zentralen Impfzentren (ZIZ) bekannt, von denen in jedem der vier Regierungsbezirke zwei bis drei schon ab dem 15. Dezember betriebsbereit sein sollen.

Kreisimpfzentren sollen bis Mitte Januar entstehen

In den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs sollen zudem bis Mitte Januar rund 50 Kreisimpfzentren (KIZ) entstehen. Für diese prüft das Sozialministerium gerade noch die Standorte - und will sie in den nächsten Tagen kommunizieren. Doch steht für die Umsetzung der ZIZ und der KIZ genügend Personal zur Verfügung? Werden vor allem genügend Ärzte gefunden, die in den Impfzentren arbeiten?

Alleine in den ZIZ sollen insgesamt rund 1100 Personen arbeiten, darunter Hunderte Ärzte. Pro ZIZ werden nach Angaben des Sozialministeriums 26 Ärzte im Zentrum selbst sowie weitere fünf Ärzte in den angehängten mobilen Impfteams - diese impfen ältere oder behinderte Menschen zu Hause - benötigt.

Pro Tag rechnet die Behörde mit einem Bedarf von 279 Ärzten. Deutlich höher ist die Zahl der notwendigen Mediziner in den KIZ. Im Zwei-Schicht-Betrieb in den Kreisen werden laut Sozialministerium pro Standort täglich 14 Ärzte benötigt. Bei rund 50 KIZ macht dies rund 700 Ärzte pro Tag.

Auf Nachfrage kann das Sozialministerium noch nicht sagen, wie viele Ärzte schon zur Verfügung stehen - und wie viele noch gesucht werden müssen. Ein Sprecher von Minister Manne Lucha teilt mit, die Ärzte würden über die Universitätskliniken, die Kassenärztliche Vereinigung (KV), die Landesärztekammer, die Rettungsdienste, den Medizinischen Dienst der Krankenkasse, die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG), die Bundeswehr sowie über Freiwillige rekrutiert.

Mediziner im Ruhestand werden rekrutiert

Bei der KV im Südwesten heißt es, man versuche vor allem Mediziner aus dem ärztlichen Bereitschaftsdienst zu rekrutieren. Dies könnten Ärzte sein, die im Ruhestand, aktuell in Elternzeit oder in der Forschung tätig seien. Eine Sprecherin der BWKG sagt, man habe alle Kliniken nach Ärzten für Impfzentren abgefragt und wolle die Auflistung der Ärzte an das Sozialministerium geben.

Auch die Landesärztekammer erklärt, man habe einen breiten Aufruf bei seinen Mitgliedern gestartet. Doch neben Ärzten werden in den ZIZ und KIZ auch noch Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen benötigt - von Fahrern über Reinigungskräfte bis hin zu Verwaltungsmitarbeitern oder auch Dolmetschern.

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