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Für Kinder gibt es im Residenzschloss Ludwigsburg viel zu entdecken

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Manches Schloss wurde vor allem aus einem Grund gebaut: Weil es sich Adelige leisten konnten. In dem Sommerferien werden Kindern spannende Einblicke in Adelssitze geboten. Auch im barocken Residenzschloss Ludwigsburg gibt es ein Ferienprogramm für die ganze Familie.

Von Susanne Schwarzbürger
Auf dem Weg treppauf, treppab durchs Ludwigsburger Residenzschloss entdecken die Besucher auch prächtige Räume. Die Drittklässler aus Pattonville bestaunen die Ordenskapelle. Von einer Galerie aus haben sie alles im Blick.
Fotos: Susanne Schwarzbürger
Auf dem Weg treppauf, treppab durchs Ludwigsburger Residenzschloss entdecken die Besucher auch prächtige Räume. Die Drittklässler aus Pattonville bestaunen die Ordenskapelle. Von einer Galerie aus haben sie alles im Blick. Fotos: Susanne Schwarzbürger  Foto: Schwarzbürger, Susanne

"Das Schloss hat mehr Räume, als das Jahr Tage", sagt Birgit Kupka, und die Grundschüler aus Pattonville staunen, noch bevor sie das prächtige Gebäude betreten. 452 Zimmer sind es, um genau zu sein. Doch die will die Museumspädagogin Kupka den Kindern jetzt gar nicht zeigen. Das, was die Räume verbindet, ist heute Thema der Führung: die Treppen.

Prachttreppen, die kennt man. Viele Stufen, breit und schön flach, "damit mehrere Damen mit ihren weiten Röcken nebeneinander hochgehen konnten", erklärt Kupka, "denn Besuch war hier eine große Sache." Wenn es seinen Gästen nicht entgegen kam, weil diese hochrangiger waren, empfing das Herzogspaar sie oben auf dem Treppenabsatz stehend. Führerin Kupka lässt die Kinder so eine Szene nachspielen. - Das Residenzschloss Ludwigsburg wurde "nur gebaut, um zu zeigen: Ich kann es mir leisten", weiß sie.

Dienstboten schufteten in dunklen Räumen

Es herrschte Frieden zu Beginn des 18. Jahrhunderts, da brauchte es weder Folterkammer, noch Verliese. Dennoch gab es dunkle, etwas gruselige Räume im Barockschlosskeller. Räume, in denen unzählige Dienstboten schufteten, um die Herzöge von Baden-Württemberg und ihre vielen Gäste zufriedenzustellen. Und wie kam das Personal von der Küche, den Waschräumen, dem Weinkeller zu den Empfangs- und Wohnräumen, den Ankleidezimmern, dem Speisesaal? Richtig: auch über Treppen. Eng gewendelte mit tiefen Stufen, schmale Stiegen und schlecht beleuchtete lange Gänge, das war das Revier der möglichst unsichtbaren Helfer.

Im "Treppenhaus des Königs" empfingen die Herzöge illustre Gäste.
Im "Treppenhaus des Königs" empfingen die Herzöge illustre Gäste.  Foto: Schwarzbürger, Susanne

Immerhin, Sklaven waren sie nicht. Die Tellerkratzer, Bratenwender, Perückenmacher oder Holzjungen "haben dafür Geld bekommen", sagt Birgit Kupka. Bildung zahlte sich schon damals aus: "Wer lesen und schreiben konnte und keine Schweißfüße hatte, konnte sogar Hofmarschall werden."

Lehrerin und Mutter sind begeistert

Die Drittklässler hängen an den Lippen der Museumspädagogin. Auch Lehrerin Ingrid Erhardt ist begeistert: "Ich habe hier schon viele Schlossführungen mitgemacht", sagt sie, "die waren alle gut." Tanja Zelder empfiehlt das Schloss ebenfalls: "Meine Tochter hat hier ihren achten Geburtstag gefeiert und auch schon Führungen in den Ferien mitgemacht. Das ist ganz toll für die Kinder", sagt die Begleitmutter.

Schon zu Zeiten von Karl Eugen wurde im Ludwigsburger Residenzschloss viel gespielt. Nicht nur, weil Karl mit neun Jahren zum Thronfolger und mit 16 für mündig erklärt wurde, um die Regierung des Herzogtums Württemberg zu übernehmen. Auch Erwachsene vertrieben sich gern die Zeit mit Kartenspielen wie "Pharao", dem späteren Poker, oder Schach, erzählt Kupka.

Familienkarten fürs "Kinderreich" zu gewinnen

Über schmucklose Wendeltreppen bewegten sich hunderte Dienstboten.
Über schmucklose Wendeltreppen bewegten sich hunderte Dienstboten.  Foto: Schwarzbürger, Susanne

Heute können Kinder und Eltern diese Zeit im "Kinderreich" nachempfinden. Seine Räume versprechen ein Erlebnis der besonderen Art. Wer anfassen, ausprobieren und spüren will, wie sich das Leben vor 300 Jahren angefühlt hat, kann jetzt eine von zwei Familieneintrittskarten fürs "Kinderreich" gewinnen. Einfach bis 25. Juli diese Frage richtig beantworten: Wer benutzte früher die verborgenen Schlosstreppen? Das Lösungswort kann über die Telefonhotline 0137 8373892-15 (0,50 Euro aus dem dt. Festnetz) oder per sms mit Namen und Adresse an die Nummer 52020 (0,49 Euro) übermittelt werden.

Attraktive Erlebnisse in Reichweite

Über die Öffnungszeiten des Residenzschlosses informiert die Website www.schloss-ludwigsburg.de. Hier finden sich auch Informationen zum vielfältigen Sommerferienprogramm. Als Familienführung wird "Treppauf, Treppab" beispielsweise am 14. August und am 4. September jeweils um 16 Uhr angeboten.

Auch andere Schlösser und Gärten nahe unserer Region bieten attraktive Ferienerlebnisse für die ganze Familie. Zum Beispiel Weikersheim, Schwetzingen und das Kloster Maulbronn. Über alle Ferienangebote informiert die Homepage www.schloesser-und-gaerten.de.

 
 
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