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Stuttgart/Schluchsee
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Erschossener Wolf: Tierschutzbeauftragte fordert Konsequenzen

  
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Nachdem festgestellt wurde, dass der aus dem Schluchsee geborgene Wolf erschossen wurde, will die baden-württembergische Tierschutzbeauftragte Julia Stubenbord ein Konzept erarbeiten, damit das Zusammenleben mit Wölfen funktioniert.

Von Michael Schwarz und dpa

Die Tierschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg Julia Stubenbord fordert wegen des am Schluchsee erschossenen Wolfes Konsequenzen im Südwesten. „Wie andere Bundesländer zeigen, kann das Zusammenleben von Mensch, Haustier und Wolf funktionieren. Da der Wolf nicht zwischen Wildtier und Nutztier auf der Weide unterscheidet, gilt es, den Herdenschutz zu verbessern. Die örtlichen Gegebenheiten von Baden-Württemberg stellen eventuell eine größere Herausforderung an eine solche Koexistenz von Wolf und Mensch. Deshalb sollten alle Beteiligten einen gemeinsamen Weg zum Umgang mit dem Wolf erarbeiten“, sagte Stubenbord der „Heilbronner Stimme“. 

Aufgrund unterschiedlicher Interessensgruppen von Natur- und Tierschützern sowie Nutztierhaltern und Jägern berge die Rückkehr des Wolfes „ein hohes Konfliktpotential“, so Stubenbord weiter. Bei dem jungen aus dem Schluchsee geborgenen Wolf, der erschossen wurde, handele es sich um „eine naturschutzrechtliche und tierschutzrechtliche Straftat, keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Ich hoffe auf eine sachliche Aufklärung und bei einer Verurteilung hoffe ich, dass ein angemessenes Strafmaß gefunden wird“, sagte Stubenbord.

Wolf stammt aus Niedersachsen

Der Anfang Juli tot aus dem Schluchsee gezogene Wolf ist erschossen worden. Zu diesem Ergebnis kommt das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin, wie das Umweltministerium am Dienstag mitteilte. Die Kugel sei in der Leber des Wolfes gefunden worden. Der aus Niedersachsen stammende Wolf habe bis zum Schluchsee über 600 Kilometer zurückgelegt und sei mindestens zwei Wochen im Südwesten unterwegs gewesen.

 

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