Corona-Test im Drogeriemarkt: dm plant Schnelltest-Center
In Schnelltest-Centern vor rund 250 dm-Filialen in Baden-Württemberg sollen Menschen bald Corona-Tests machen können. Bürger sollen sich hier nach Angaben von Donnerstag noch im Laufe dieses Monats mindestens einmal pro Woche kostenfrei testen lassen können, wie es die Bundesregierung beabsichtige.

Dafür würden sowohl dm-Mitarbeiter als auch medizinisches Fachpersonal und freiwillige Helfer geschult. Land und Bund habe dm ein Konzept vorgelegt, «wie wir zunächst in Baden-Württemberg und dann auch deutschlandweit Schnelltest-Center bei unseren dm-Märkten einrichten können», sagte der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung, Christoph Werner, in Karlsruhe. Im Südwesten gibt es 340 und bundesweit 2040 dm-Märkte.
«Die Landesregierung hat die Initiative von dm gerne aufgegriffen, das Land und die Kommunen mit dem Aufbau von Schnelltest-Centern bei der schrittweisen und sicheren Rückkehr in den Alltag zu unterstützen», sagte der Chef der Staatskanzlei, Florian Stegmann, laut Mitteilung. Schnelltests seien Teil der Öffnungsstrategie. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sagte: «Ich hoffe, dass noch weitere Angebote aus der Wirtschaft dazu kommen werden.»
Die Karlsruher hatten schon angekündigt, voraussichtlich ab Dienstag bundesweit Schnelltests zur Eigenanwendung in den Filialen zu verkaufen. Mit Blick auf die verfügbare Menge sollte die Abgabe pro Person zunächst limitiert werden. Auch Konkurrent Müller aus Ulm will ab der kommenden Woche nasale Corona-Schnelltests anbieten.
Bund: Genug Corona-Schnelltests auf dem Markt
Für die geplanten kostenlosen Corona-Schnelltests sind laut Bundesgesundheitsministerium genug Tests auf dem Markt. 150 Millionen Schnelltests lägen nach Herstellerangaben bereits heute auf Halde und könnten direkt geliefert werden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Länder und Kommunen müssten diese nur abrufen. Teils geschehe das schon, etwa für Pflegeheime. Der Bund habe mindestens 800 Millionen Schnelltests über nationale und europäische Rahmenvereinbarungen für dieses Jahr für Deutschland gesichert. Das tatsächliche Marktangebot werde dieses Kontingent bei weitem übertreffen.
Bei Selbsttests für zu Hause, von denen erste Produkte zugelassen worden sind, habe der Bund mehr als 200 Millionen Stück gesichert. Mit weiteren Herstellern liefen Gespräche. Erste Selbsttests werden zudem nach Herstellerangaben ab nächster Woche in Apotheken, im Einzelhandel und in einigen Discountern zu kaufen sein.
Mit einer am Mittwoch von Bund und Ländern beschlossenen „Taskforce Testlogistik“ solle der Bund den Ländern helfen, Test-Bestellungen zu optimieren. Eine mögliche Option sei, eine Bestellplattform zu schaffen, damit Schulen und Kitas die Schnelltests einfacher abrufen können.

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