Schnee und Eis in Baden-Württemberg bis in tiefe Lagen erwartet
Der Deutsche Wetterdienst sagt in der Nacht auf Sonntag teils kräftige Schneefälle voraus. Autofahrer in Baden-Württemberg müssen sich auf glatte Straßen einstellen.

Von Frühling keine Spur: Polarluft sorgt in Deutschland in den kommenden Tagen für Winter im April. Nach kräftigen Schneefällen in der Nacht auf Samstag im Thüringer Wald und im westlichen Erzgebirge mit teils 20 Zentimetern Neuschnee sagt sich auch in weiteren Regionen Flockenwirbel an, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Verantwortlich für das Winterwetter ist demnach ein Tief namens «Annina». Das liege derzeit über Polen und bringe kalte Luft nach Deutschland.
Schnee und Eisglätte: Der Winter gibt ein spätes Gastspiel in Baden-Württemberg
So nähert sich in der Nacht auf Sonntag ein neues Niederschlagsgebiet Baden-Württemberg. Dann kann es laut DWD zu teilweise länger andauernden Niederschlägen kommen, die bis in mittlere Lagen als Schnee fallen. Bei kräftigerem Niederschlag ist vorübergehend aber auch bis in tiefere Lagen Schnee oder Schneeregen möglich. In den Staulagen oberhalt von 400 Meter sind bis zu zehn Zentimeter Neuschnee möglich. In der Nacht fallen die Temperaturen in Bodennähe zum Teil in den Frostbereich. Die Straßen können dann gefährlich glatt werden. Eine Unwetterwarnung des DWD ist aktiv.
Ungemütlich wird es auch am Sonntag, an dem es bei Höchstwerten zwischen einem und acht Grad verbreitet schneien oder regnen soll. Im Verlauf des Tages soll der Himmel zwar etwas auflockern, es werde jedoch noch vereinzelte Schauer und kurze Gewitter geben.

«Der Winter gibt nochmal ein spätes Gastspiel», sagte Meteorologe Christian Herold. An dem laut DWD für die Jahreszeit ungewöhnlich kalten Wetter wird sich voraussichtlich auch in der kommenden Woche nichts ändern. Zwar lassen die Niederschläge nach, doch deutschlandweit könne es zu Nachtfrost kommen. Das wiederum könne die schon weit fortgeschrittene Vegetation schädigen, teilte der DWD mit. Zwar zeige ein grober Trend Richtung Monatsende eine allmähliche Erwärmung, von einem stabilen Hoch mit Sonne und hohen Temperaturen sei derzeit aber noch nichts zu sehen.
Winter im April: Blitzeis-Unfälle in Bayern
Schnee, Schneeregen und Graupelschauer haben in Bayern für ein ungemütliches Wochenende gesorgt - und streckenweise Chaos auf den Straßen. Wegen mehrerer Blitzeis-Unfälle wurde die Autobahn 8 südlich von München am Samstag voll gesperrt. Am Mittag sei es auf Höhe Bernauer Berg auf beiden Fahrspuren zu Verkehrsunfällen gekommen, teilte die Polizei mit. Fahrzeuge standen den Angaben zufolge quer. Ein Großaufgebot an Einsatz- und Rettungskräften war den Angaben zufolge vor Ort.
Bei einer Massenkarambolage bei Schneeglätte auf der Autobahn 70 in Oberfranken wurden rund 20 Menschen verletzt. Mehr als 20 Fahrzeuge, darunter Autos und ein Fernbus, waren einer Polizeisprecherin zufolge am Samstagmorgen an dem Unfall beteiligt. Zum Unfallhergang und zur Schwere der Verletzungen konnte sie zunächst keine Angaben machen. Ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber seien im Einsatz gewesen, letzterer zur Unfallaufnahme. Die A70 wurde zwischen Schirradorf und Thurnau-West in beide Richtungen gesperrt sowie eine Umleitung eingerichtet, wie es weiter hieß.

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