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AfD-nahes Transparent sorgt für Wirbel bei Magna in Rosenberg

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Neben dem bedrohten Magna-Werk in Rosenberg haben Unbekannte eine politische Botschaft platziert. Die Gewerkschafter sind empört und weisen jeden Schulterschluss mit der AfD von sich.

Die IG Metall distanziert sich vehement von diesem Transparent, das Unbekannte neben dem Magna-Werk in Rosenberg aufgestellt haben.
Die IG Metall distanziert sich vehement von diesem Transparent, das Unbekannte neben dem Magna-Werk in Rosenberg aufgestellt haben.  Foto: Privat

Aufregung am Magna-Standort in Rosenberg: Unbekannte haben auf dem Gelände neben dem Werk ein Transparent aufgestellt, das eine Nähe zwischen IG Metall und der rechtspopulistischen AfD herstellt. "Das geht gar nicht", empört sich Birgit Adam, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Tauberbischofsheim.

"Grün, Rot, Schwarz und Gelb vernichten IG Metall Arbeitsplätze. Was ist die Alternative?" steht auf dem Transparent. Das Wort "Alternative" ist in blauer Farbe geschrieben, die Parteifarbe der AfD.


IG Metall: Arbeitsplatzsorge der Magna PT-Beschäftigte instrumentalisiert

"Die IG Metall verwahrt sich gegen die Darstellung eines Schulterschlusses mit der AfD", stellt Birgit Adam klar. Den gebe es nicht und den werde es nie geben. "Stattdessen steht die IG Metall für Demokratie und Menschlichkeit", sagt die Gewerkschafterin der Heilbronner Stimme.

Wer das Transparent aufgestellt hat, ist der IG Metall nicht bekannt. Aber die Aussage sei auch inhaltlich falsch, stellt Birgit Adam klar. "Denn es geht ja nicht um Arbeitsplätze der IG Metall." Vielmehr geht es um die 350 Magna-Mitarbeiter am Standort im Neckar-Odenwald-Kreis. "Die Arbeitsplatzsorge der Beschäftigten bei Magna PT in Rosenberg darf in dieser Auseinandersetzung nicht zur parteipolitischen Werbung genutzt werden. Das wird den Beschäftigten nicht gerecht", betont Adam.

Die Magna-Manager sind nicht zu Gesprächen bereit

Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall befürchten, dass der Magna-Konzern den Standort mit einst 600 Beschäftigten ausbluten lassen will

, um ihn letztendlich zu schließen. "Wir versuchen seit drei Jahren, mit der Geschäftsführung über die Transformation des Standortes zu sprechen. Aber es tut sich nichts", berichtet die Gewerkschafterin.

Kurz vor Weihnachten sei eine Initiative zur Definition von Zukunftsprojekten an der Verweigerungshaltung des Managements gescheitert, sagt Adam. Man könne andere Produkte herstellen, die nicht am Verbrenner hängen, sagt sie. "Oder man sucht einen Käufer, der den Standort weiterführt." Selbst über eine Schließung oder Teilschließung des Werks würden die Arbeitnehmervertreter mit dem Management verhandeln - dieses jedoch verweigere sich komplett.

Bürgermeister und Proteste sollen den Druck auf Magna erhöhen

Die IG Metall will nun den Druck auf die Magna-Verantwortlichen erhöhen. "Wir holen jetzt den Bürgermeister und die Ortsvorsteher ins Boot und erwarten, dass sie sich mit den Beschäftigten solidarisieren", sagt Birgit Adam.

Auch Protestkundgebungen und Demonstrationen kündigt sie an - aber ohne jede Parteipolitik.

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