Mainpegel bei Wertheim steigt weiter – Weihnachtswetter bleibt mild
Am Mainpegel Wertheim im Main-Tauber-Kreis steigen die Wasserstände derzeit noch weiter an. Unterdessen bleibt das Wetter an den Weihnachtsfeiertagen alles andere als winterlich.

Laut der Hochwasservorhersagezentrale in Karlsruhe sollen die Wasserstände des Mainpegels Wertheim am Dienstag - bei voraussichtlich noch steigender Tendenz - das Niveau eines alle zwei Jahre vorkommenden Hochwassers erreichen.
Als Folge der seit dem vergangenen Mittwoch gefallenen Niederschläge waren die Wasserstände in den baden-württembergischen Flüssen teilweise deutlich angestiegen. Betroffen waren die Zuflüsse zum Hochrhein, die Zuflüsse zur Donau, der Neckar, der Main sowie Gewässer im Kocher-Jagst-Gebiet. Die Lage entspannte sich aber. Laut Hochwasservorhersagezentrale besteht landesweit eine geringe Hochwassergefährdung.
Für den zweiten Weihnachtsfeiertag rechnet der Deutsche Wetterdienst mit einem wolkenverhangenen Himmel. Im Norden des Landes kann es bei weiterhin milden Temperaturen zeitweise auch etwas regnen. Im Rest des Landes bleibe es trocken.
Tief verschneit zeigte sich die Region an den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2010, wie die Fotos in dieser Bildergalerie zeigen.
Hochwassergefahr in Teilen Deutschlands

Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen von Deutschland hoch. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen.
Das thüringische Windehausen (Kreis Nordhausen) ist vom Wasser eingeschlossen und sollte komplett evakuiert werden, wie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) auf der Internetplattform X (vormals Twitter) schrieb. «Allen vom Hochwasser betroffenen Personen gilt meine Hoffnung alsbald nach Hause zurückkehren zu können», schrieb Ramelow. Die rund 400 Einwohner sollten in einer Sporthalle untergebracht werden. Laut dem Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, steht das Wasser in dem Ort bis zu 70 Zentimeter hoch.
Sturmfluten erwartet
Die Elbe in Hamburg sollte laut Prognose voraussichtlich am Nachmittag die Sturmflut-Schwelle von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser (MHW) erreichen, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte. Das Bundesamt warnte auch vor Sturmfluten im Wesergebiet sowie an der niedersächsischen Nordseeküste.
Auch an vielen weiteren Flüssen und Bächen in Niedersachsen steht das Wasser weiter hoch. In Celle musste ein Alten- und Pflegeheim vorsorglich evakuiert werden. Wegen der Hochwasserlage hat die Stadt Oldenburg ein Betretungsverbot für Deichflächen und dortige Wege erlassen.
In Nordrhein-Westfalen bleiben nach Daten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) die Weserzuflüsse stark betroffen. An mehreren Messstationen war die höchste Warnschwelle überschritten. Für die Deiche in Nordrhein-Westfalen bedeutete das Hochwasser eine starke Beanspruchung, teilte das Umweltministerium mit. An einigen Schutzanlagen im Land müssten Einsatzkräfte Stabilisierungsmaßnahmen durchführen.
Angespannt war die Hochwasserlage weiterhin auch in Sachsen-Anhalt. Dagegen entspannte sich die Lage an den Flüssen und Bächen in Rheinland-Pfalz nach Einschätzung der Hochwasserzentrale zusehends. Am Oberrhein sinken die Wasserstände bis einschließlich Worms nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale bereits wieder. An der Mosel in Trier hat der Pegel den Angaben zufolge in der Nacht mit 6,14 Meter den Höchststand erreicht. Seither seien dort sinkende Werte gemessen worden.
Auch die Hochwasserlage in Bayern hat sich etwas beruhigt. «Wir werden das weiter beobachten, aber da es keinen maßgeblichen Niederschlagsinput gibt, ist relativ absehbar, wie die Hochwasserwellen ablaufen werden», sagte ein Sprecher des Hochwassernachrichtendienstes (HND). Franken und Ostbayern waren besonders betroffen vom Hochwasser. Vereinzelte Einsätze gab es an Heiligabend und in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag. In Nabburg (Landkreis Schwandorf) kenterte ein Kanute auf der Naab. Er konnte sich selber aus dem Fluss retten.

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