«Gottgegebene Gabe»: El Mala verzückt über 10.000 Köln-Fans
Dank Said El Mala geht der 1. FC Köln mit zehn Punkten in die Länderspielpause. Der Dribbelkünstler hat eine ungewöhnliche Vita - und einen Trainer, dem der Hype um das Toptalent etwas suspekt ist.

Für Kölns Trainer Lukas Kwasniok ist Jungstar Said El Mala «ein Straßenfußballer, der einfach eine gottgegebene Gabe hat», für Abwehrspieler Joel Schmied vor allem «ein super Junge». Das 19 Jahre alte Toptalent heimste nach dem 1:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim viel Lob ein. Der Grund war allzu offensichtlich: El Malas traumhaftes Dribbling samt präzisem Abschluss in der 16. Minute, das den Bundesliga-Aufsteiger vor der Länderspielpause mit zehn Punkten zumindest für eine Nacht auf Platz vier brachte.
«Ich habe ihm vor dem Spiel noch gesagt: 'Komm mit einfachen Aktionen in dein Spiel rein. Du musst nicht jedem gleich beweisen, dass du der Dribbelkünstler schlechthin bist' - und dann liefert er so schnell ein Spiel ab», schwärmte Schmied über den jungen Offensivkünstler. «Mein Tipp hat gut gefruchtet, und er macht's unglaublich gut.»
El Mala zwischen Mailand und Mönchengladbach
Angesichts von El Malas Weltklasse-Tor sangen einige der über 10.000 mitgereisten Kölner Fans bereits von Europacup-Fahrten nach Mailand. Für El Mala hätte die Reise indes schon vor vier Jahren beendet sein können, als es im Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Mönchengladbach nicht mehr für ihn weiterging. Erst über den TSV Meerbusch und Viktoria Köln schaffte es der gebürtige Krefelder gemeinsam mit Bruder Malek (20) doch noch in den Profifußball.
«Jetzt müssen wir schauen, dass wir den Jungen am Boden halten. Dann kommt das ganz gut», befand Schmied nach El Malas erstem Startelf-Einsatz in dieser Saison. Zuvor war er fünfmal in fünf Spielen eingewechselt worden. Ein «gesundes Selbstvertrauen» habe der bis 2030 an den Club gebundene Jungstar ohnehin - das durch Saisontor Nummer zwei und einer erneut auffälligen Leistung noch größer werden dürfte.
Angesprochen auf eine mögliche Berufung El Malas in die deutsche A-Nationalmannschaft reagierte Kwasniok bei Sky wenig euphorisch. Er habe schon etliche Toptalente gesehen, die zu Weltstars hochgeschrieben worden seien, von denen man dann aber nichts mehr gehört habe. «Das Einzige, was dir hilft, ist hart arbeiten, demütig bleiben. Und dann die Qualitäten, die er zweifelsohne hat, Woche für Woche abzurufen. Darum wird's gehen.»