35,5 Tonnen Kokain im Wert von 2,6 Milliarden Euro – Ermittler berichten über Rekord-Fund
Nach dem Fund der größten in Deutschland bislang auf einen Schlag sichergestellten Menge Kokain haben die Ermittler jetzt Einzelheiten des Falls bekanntgeben.

Die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) hat in Zusammenarbeit mit den Gemeinsamen Ermittlungsgruppen Rauschgift Stuttgart und Karlsruhe sowie dem Zollfahndungsamt Stuttgart und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg einen Erfolg im Kampf gegen den Drogenhandel erzielt. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens "OP Plexus" gelang den Ermittlern ein großer Schlag gegen eine internationale Drogenbande.
Nach der Sicherstellung der bislang größten Menge Kokain in Deutschland haben die Ermittler an diesem Montag Einzelheiten des Falls bekanntgeben.
Kokain-Rekord-Fund in Deutschland: Ermittlungen gegen acht Hauptverdächtige
Demnach richten sich die Ermittlungen gegen acht Hauptverdächtige im Alter von 30 bis 54 Jahren aus Deutschland, Aserbaidschan, Bulgarien, Marokko, der Türkei und der Ukraine. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, von April bis September 2023 den Transport von zehn Containern Kokain aus Lateinamerika nach Europa organisiert zu haben. Diese Transporte erfolgten über Scheinfirmen. Ein Hinweis der kolumbianischen Strafverfolgungsbehörden sowie die Beteiligung von Europol und weiteren internationalen Akteuren ermöglichten die Identifizierung und Kontrolle der Container.
Die Ermittler konnten insgesamt 35,5 Tonnen Kokain sicherstellen, versteckt zwischen Obstkisten und anderer legaler Ware: knapp drei Tonnen in Guayaquil, Ecuador, etwa acht Tonnen im Hafen von Rotterdam und fast 25 Tonnen im Hamburger Hafen. Der Straßenverkaufswert des sichergestellten Kokains beträgt etwa 2,6 Milliarden Euro. Dies stellt die bisher größte Menge in einem deutschen Ermittlungsverfahren sicher gestellten Kokains dar.
Ermittler stellen Waffen, Goldbarren und Luxusartikel sicher
Am 31. Mai und 5. Juni 2024 führten 150 Einsatzkräfte umfangreiche Durchsuchungs- und Zugriffsmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen (Bonn, Köln, Leverkusen, Rhein-Sieg-Kreis, Wachtberg), Bayern (München), Berlin, Brandenburg (Landkreis Märkisch-Oderland), Hamburg, Hessen (Frankfurt am Main) und Niedersachsen (Landkreis Heidekreis) durch. Dabei wurden sieben zuvor erlassene Haftbefehle vollstreckt. Die Beamten stellten eine Schreckschusswaffe, eine Schusswaffe der Marke Glock, zahlreiche Mobiltelefone, Laptops und weiteres umfangreiches Beweismaterial sicher.
Im Rahmen der Vermögensabschöpfungsmaßnahmen konnten außerdem fünf Goldbarren, 23.300 Euro in bar, ein Porsche 911 Turbo S im Wert von rund 250.000 Euro sowie Luxusartikel beschlagnahmt werden. Die Auswertung der Beweismittel und die Ermittlungen dauern an.
Für bandenmäßigen Drogenhandel in nicht geringer Menge sieht das Gesetz Freiheitsstrafen von fünf bis 15 Jahren vor. Aus Ermittlerkreisen heißt es, dass ein Teil der Beschuldigten Bezüge zur Rockergruppe „Hells Angels“ haben soll.
Wie die Stuttgarter Nachrichten mitteilen, sei der Fund im vergangenen Jahr über die Autobahn nach Stuttgart transportiert und in einem Parkhaus des Landeskriminalamtes zwischengelagert worden. Anschließend sei das Kokain in einer Müllverbrennungsanlage in der Region Stuttgart vernichtet worden.
Immer mehr Kokain kommt aus Südamerika per Schiff nach Deutschland
Im Hamburger Hafen war in den vergangenen Jahren immer mehr Kokain sichergestellt worden. Besonders spektakulär war ein Fund im Februar 2021: Zollfahnder entdeckten auf einen Schlag mehr als 16 Tonnen Rauschgift in fünf Containern aus Paraguay - nach offiziellen Angaben war das damals die größte je in Europa sichergestellte Kokainmenge.
Zum Vergleich: Die gesamte Menge an Kokain, die deutsche Behörden 2019 sicherstellten, belief sich auf gut zehn Tonnen. Insgesamt habe sich die Menge des sichergestellten Rauschgifts zwischen 2018 und 2023 versiebenfacht, hatte das Bundeskriminalamt mitgeteilt.
Immer mehr Kokain kommt in Containern aus Südamerika nach Deutschland. Die Menge des im Hamburger Hafen sichergestellten Kokains habe sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht, hatte der Hamburger Senat im Mai mitgeteilt. Unklar ist bislang, ob der Rekordfund dabei bereits mitgezählt wurde.
Dieser Text wurde unter Mithilfe einer KI erstellt.
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