Über 1000 Nester: Welche Gefahren drohen durch die Asiatische Hornisse?
Die Asiatische Hornisse breitet sich rasant in Baden-Württemberg aus. Die Bekämpfung ist eine Herausforderung, der Deutsche Imkerbund schlägt Alarm. Warum und für wen die invasive Art eine Bedrohung darstellt.

Seit ihrer ersten Entdeckung im Jahr 2014 hat sich die Population der Asiatischen Hornisse, die auch Vespa velutina genannt wird, in Baden-Württemberg rapide vergrößert. Während im Jahr 2023 mehr als 500 Nester gezählt wurden, hat sich die Ausbreitung bis 2024 weiter verstärkt. Das Insekt ist etwas kleiner als die heimische Hornisse. Zu erkennen ist die Asiatische Hornisse an ihrer schwarzen Grundfärbung: Die Brust ist schwarz, der Hinterleib dunkel mit wenigen gelben Binden. Die Beine sind schwarz-gelb gefärbt.
Kampf gegen Asiatische Hornisse: Immer mehr gemeldete Sichtungen in Baden-Württemberg

Mehr als 15 Nester habe man 2022 in Baden-Württemberg gezählt, hatte Benjamin Waldmann, Referent für invasive Arten beim baden-württembergischen Landesumweltministerium, im März erklärt. "Wir gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus." Im Jahr 2023 wurde in Baden-Württemberg daraufhin eine Meldeplattform für die Asiatische Hornisse eingeführt, um Bürger zu ermutigen, Sichtungen zu melden, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Diese Initiative hat zu einer deutlichen Zunahme der gemeldeten Fälle geführt. Ein dramatischer Anstieg zeigte sich somit im Jahr 2023, als bereits 550 Nester registriert wurden. Für das laufende Jahr prognostiziert der Verband eine noch besorgniserregendere Situation, mit einer möglichen Zahl von über 1000 Nestern. Besonders betroffen ist der Raum entlang des Rheins, doch auch im Norden des Landes breitet sich die Hornisse weiter aus. Die Bekämpfung gestaltet sich schwierig, da die Anzahl der gemeldeten Nester die Kapazitäten der Entfernungsaktionen übersteigt. Experten mahnen, dass eine koordinierte Strategie erforderlich ist, um die Ausbreitung einzudämmen und die Ökosysteme zu schützen.
Alarmierende Erkenntnisse: Asiatische Hornisse bedroht Weinanbau in Europa
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Jahr 2024 verdeutlichen die potenziellen Auswirkungen der Asiatischen Hornisse auf den Weinanbau. Studien aus Spanien und Portugal zeigen, dass die Hornisse nicht nur Weintrauben, sondern auch andere Früchte wie Birnen, Äpfel und Beeren angreift. Die Schäden reichen von geringfügig bis massiv und bedrohen die Existenz vieler Weinbauern. Zudem könnten Stiche der Hornissen im Sommer ein weiteres Problem für Weinbergbesucher und Erntehelfer darstellen.
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Bienenhaltung in Baden-Württemberg durch Asiatische Hornisse gefährdet

Besonders besorgniserregend ist auch die Auswirkung der Asiatischen Hornisse auf die Bienenhaltung in Baden-Württemberg, wie die dpa berichtet. Gemäß "tagesschau.de" kann ein Volk von
Die Asiatische Hornisse ernährt ihre Larven vorzugsweise mit Bienen und anderen Insekten. Es gibt Berichte, denen zufolge ein Hornissenvolk im Verlauf eines Jahres etwa 1,5 Millionen andere Fluginsekten verzehrt, was etwa 25 Bienenvölkern entspricht. Dies hat bereits zu erheblichen Schäden in der Imkerei geführt und könnte langfristig die Bienenbestände gefährden, die für die Bestäubung vieler Nutzpflanzen unverzichtbar sind.
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Herausforderungen im Kampf gegen die Asiatische Hornisse
Die Herausforderungen bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse sind vielfältig. Trotz einiger Erfolge bei der Entwicklung neuer Bekämpfungsstrategien bleiben die Auswirkungen auf den Weinanbau besorgniserregend. Der Deutsche Imkerbund appelliert an die Politik und die Behörden, die Bedrohung ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Eindämmung der Hornissenpopulation zu ergreifen. Zusätzlich sind verstärkte Forschungsanstrengungen erforderlich, um effektive Lösungen zur Bekämpfung dieser invasiven Art zu finden.
Koordinierte Maßnahmen gegen die Asiatische Hornisse – frühzeitigen Prävention
Der Kampf gegen die Asiatische Hornisse ist eine langfristige Aufgabe, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungsbehörden, Forschungseinrichtungen und der Öffentlichkeit erfordert, weiß die dpa. Es ist entscheidend, dass frühzeitige Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung dieser invasiven Art einzudämmen und die ökologische und wirtschaftliche Stabilität der betroffenen Gebiete zu erhalten.
Die Heilbronner Stimme hat berichtet, wie das Bienensterben noch verhindert werden kann.
Stimme.de