Immer mehr Straftaten in Baden-Württemberg: Innenminister Strobl nennt Gründe
In Baden-Württemberg wurde am Donnerstag die Kriminalstatistik für 2023 vorgestellt. Demnach hatte es im letzten Jahr mehr Straftaten als im Vorjahr gegeben. Innenminister Thomas Strobl nennt mögliche Gründe.

Baden-Württemberg ist laut Innenminister Thomas Strobl eines der sichersten Länder Deutschlands. Das geht aus den Zahlen der Kriminalstatistik für das Jahr 2023 hervor. Dennoch gab es auch hier einen Anstieg der Gesamtstraftaten – wenn auch nur leicht. Ohne ausländerrechtliche Verstöße liege die Zahl jedoch auf dem Niveau der Vor-Pandemie-Jahre, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
Schwerpunkte der Kriminalität seien demnach Ladendiebstahl, leichte Körperverletzungen und Straftaten im öffentlichen Raum, wie aus dem Sicherheitsbericht und der Kriminalstatistik der Polizei hervorgeht. Jugendkriminalität und Gewalt gegen Einsatzkräfte nehmen zu, während die politisch motivierte Kriminalität zurückgeht.
Zusammenfassen lässt sich die Kriminalstatistik der Polizei 2023 folgendermaßen:
- 495.200 Straftaten je 100.000 Einwohner (ohne ausländerrechtliche Verstöße)
- Anstieg der Gesamtstraftaten um 8 Prozent
- Höchststand bei Messerangriffen im öffentlichen Raum (+ 13,5 Prozent)
- Gewalt gegen Polizeibeamte steigt um 8,5 Prozent
- Rückgang der politisch motivierten Kriminalität um 25 Prozent
- Antisemitische Straftaten auf Höchststand (+ 668 Prozent)
Anstieg bei Ladendiebstahl und Tankbetrug: Strobl nennt Gründe für wachsende Kriminalitätsrate
Innenminister Thomas Strobl führt die zunehmende Kriminalität im Land auf die wirtschaftliche Entwicklung und die starke Zuwanderung zurück. Es seien einfach zu viele Flüchtlinge unkontrolliert ins Land gekommen, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag bei der Vorstellung der offiziellen Kriminalitätsstatistik für den Südwesten. Bei Straftaten im öffentlichen Raum war demnach im Jahr 2023 jeder siebte Tatverdächtige ein Geflüchteter – die Zahl stieg im vergangenen Jahr um 55 Prozent.
Asylbewerber und Geflüchtete würden überproportional viele Straftaten begehen, so Minister Strobl - das liege aber unter anderem daran, dass viele junge Männer darunter seien und diese in bestimmten Bereichen immer häufiger in der Kriminalitätsstatistik auftauchten. Die Ursachen seien immer komplex und nicht monokausal, so Strobl.
Probleme bei der Integration: Strobl nennt Gründe für wachsende Kriminalitätsrate
Schier die große Zahl an Migranten, die zuletzt ins Land gekommen seien, führe dazu, dass junge Menschen nicht mehr integriert werden könnten, die Sprache nicht mehr lernten, kritisierte er. Dann sei die Gefahr, dass jemand kriminell werde, sehr viel höher. Die Zahl der registrierten Straftaten stieg im Jahr 2023 im Südwesten um mehr als acht Prozent auf 594.657 Fälle.