Klima-Blockade auf Frankfurter Flughafen – Protest in Stuttgart
Am Frankfurter Flughafen geht am Donnerstagmorgen nichts mehr. Aktivisten der Letzten Generation haben sich festgeklebt. Das hat Folgen – auch für den Flughafen Stuttgart.
- Klima-Aktivisten der Letzten Generation demonstrierten am Donnerstagmorgen auf dem Frankfurter Flughafen.
 - Der Flugverkehr wurde in Frankfurt zeitweise vollständig eingestellt.
 - Auch am Stuttgarter Flughafen sollen einige Aktivisten unterwegs gewesen sein.
 
Auf dem Frankfurter Flughafen ging am Donnerstagmorgen stundenlang gar nichts mehr. Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" demonstrierten in den frühen Morgenstunden auf dem Gelände – und klebten sich dabei auf dem Rollfeld fest. Die Aktion sorgte für massive Auswirkungen im gesamten Flugverkehr. Alle Infos im Überblick:
Betrieb am Frankfurter Flughafen läuft wieder normal
18.30 Uhr: Der Betrieb am Frankfurter Flughafen läuft nach der Unterbrechung am frühen Morgen wieder größtenteils normal. Von rund 1400 Flugbewegungen fielen bis zum frühen Abend 270 Flüge an Deutschlands größtem Flughafen aus, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
"Alle Bahnen sind offen und der Betrieb läuft geregelt", sagte der Sprecher. Die Auswirkungen seien allerdings noch spürbar. So seien etwa die Terminals noch deutlich voller als sonst – insbesondere an den Umbuchungsschaltern gebe es noch Schlangen.
Politiker verurteilen Aktion – "Klima-Chaoten"
15:40 Uhr: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) kritisierte die Störaktion auf der Plattform X scharf: "Diesen unverantwortlichen und kriminellen Klima-Chaoten geht es einzig und allein darum, möglichst großen Schaden anzurichten." Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte der Bild: "Darauf muss der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren. Wir haben die Verschärfung der Strafen für solche kriminellen Machenschaften bereits auf den Weg gebracht."
Flughafen will Sicherheitskonzept nachschärfen
15:30 Uhr: Der Vorfall in Frankfurt soll gemeinsam mit Bundespolizei und Landesbehörden aufgearbeitet werden, kündigte Fraport-Sprecher Christian Engel an. Das Sicherheitskonzept werde nachgeschärft. Ein Sprecher der Bundespolizei weist darauf hin, dass sämtliche Vorschriften in Frankfurt eingehalten worden seien. Die Alarmierung habe sehr schnell funktioniert und die Streifen seien noch einmal sensibilisiert worden.
Dem Vernehmen nach waren die Anhänger der Letzten Generation an zwei verschiedenen Stellen eingedrungen und mussten drei Zäune überwinden, bis sie im inneren Sicherheitsbereich waren.
Acht Aktivisten blockieren Flughafen Frankfurt – Polizei nimmt sie fest
13:15 Uhr: Am Frankfurter Flughafen hatten sich durch die Protestaktion der Klima-Aktivisten zeitweise lange Warteschlangen gebildet. rund 140 Flüge wurden annulliert, für einige Stunden herrschte Stillstand. Laut deutscher Flugsicherung sollen die Flugbewegungen noch bis in den Nachmittag begrenzt werden, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten.
Die insgesamt acht Aktivisten seien gegen 05.00 Uhr auf das eingezäunte Gelände vorgedrungen, berichtet die Bundespolizei. Während ein Mensch am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen am frühen Morgen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben.
Dort wurden sie zunächst von Beamten festgesetzt und später an die hessische Landespolizei übergeben, nachdem sie vom Boden abgelöst worden waren. Noch vor 8.00 Uhr waren alle vier Bahnen des größten deutschen Flughafens wieder im Betrieb.
Protest sorgt für Kritik: Politiker und Flughafen-Mitarbeiter verurteilt die Aktion
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) kritisierte die Störaktion scharf: «Diesen unverantwortlichen und kriminellen Klima-Chaoten geht es einzig und allein darum, möglichst großen Schaden anzurichten», teilte der Regierungschef auf der Plattform X mit. «Und das auf dem Rücken Tausender Urlauber, die sich auf ein paar Tage Ferien freuen. Wer derart die Sicherheit gefährdet, muss hart bestraft werden.»
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte der «Bild»: «Darauf muss der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren. Wir haben die Verschärfung der Strafen für solche kriminellen Machenschaften bereits auf den Weg gebracht.» Das Kabinett hatte in der vergangenen Woche Strafverschärfungen bei Eingriffen in den Luftverkehr beschlossen. Darüber muss jedoch noch der Bundestag entscheiden.
Ein Fraport-Sprecher verurteilte die Aktionen ebenfalls. Sie gefährdeten den Flugbetrieb und damit letztendlich Menschenleben. «Den Tätern drohen empfindliche Strafen und hohe zivilrechtliche Schadensersatzforderungen.» In Frankfurt gebe es über 30 Kilometer Zaun, die technisch gesichert seien und mit Streifen kontrolliert würden. Oberstes Ziel der Alarmketten sei es, dass niemand zu Schaden kommt und eventuell eingedrungene Personen schnell und sicher aufgegriffen werden können.
Protest auch am Stuttgarter Flughafen: Klima-Aktivisten klettern über Zaun
11:10 Uhr: Demonstration am Flughafen Stuttgart! Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, kletterten Klima-Aktivisten in zwei Terminals auf Stufen und Streben, wo sich von Polizisten nicht so einfach zu erwischen sind. Der Protest richtet sich gegen wachsenden Flugverkehr.
Alle Start- und Landebahnen in Betrieb – dennoch weitere Einschränkungen in Frankfurt möglich
09:57 Uhr: Wie auf der Internetseite des Frankfurter Flughafens zu lesen ist, sind alle Start- und Landebahnen seit 7:50 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen wieder ein Betrieb. Flugreisende müssten jedoch weiterhin mit Verzögerungen im Betriebsablauf rechnen. Bislang kam es zu rund 140 Flugannullierungen, heißt es außerdem.
Wegen Klima-Blockade auf Frankfurter Flughafen: Verspätungen von und nach Stuttgart dauern an
09:03 Uhr: Auch die Flüge nach Stuttgart sind am Donnerstagmorgen von den der Klima-Blockade auf dem Frankfurter Flughafen betroffen. Einige von ihnen haben Verspätung und starten teilweise erst jetzt. Laut Flugauskunft sollte der Flug von Stuttgart nach Frankfurt zudem um 6:55 Uhr landen, dieser kam wohl erst gegen 8:50 Uhr an.
Flugverkehr in Frankfurt teilweise wieder aufgenommen
07:55 Uhr:Der Flugverkehr am größten deutschen Airport in Frankfurt am Main ist am Morgen nach der Störaktion der Klimaaktivisten teilweise wieder aufgenommen worden. Starts und Landungen fänden wieder statt, sagte ein Flughafen-Sprecher. Allerdings würden noch nicht alle Start- und Landebahnen wieder vollständig genutzt. Welche Verbindungen derzeit von den Einschränkungen betroffen sind, ist noch nicht bekannt.
Wegen Blockade in Frankfurt: Internationale Flüge werden umgeleitet – auch nach Stuttgart
07:09 Uhr: Zahlreiche Flüge, die am Frankfurter Flughafen landen sollten, werden derzeit umgeleitet. Neue Zielflughäfen sind unter anderem Stuttgart, München, Düsseldorf, Berlin oder Hamburg, wie aus dem aktuellen Flugplan des Frankfurter Airports hervorgeht.
Klima-Aktivisten blockieren Frankfurter Flughafen: Massive Auswirkungen auf Flugverkehr
Erstmeldung, 06:30 Uhr: Die Bundespolizei bestätigt gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" den Einsatz: "Alle Sicherheitsbehörden sind gerade dabei, um Störungen möglichst schnell zu beheben." Fluggäste werden gebeten, den Fraport vorerst nicht aufzusuchen und den Status ihrer Flüge vorab auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen.

Der Flugverkehr musste vollständig eingestellt werden. Laut Flugplan wurden zahlreiche Flüge bereits umgeleitet – andere Verbindungen wurden komplett gestrichen. Auch aus Stuttgart sollte ein Flug am Donnerstagmorgen in Frankfurt landen. Bis 9:30 Uhr sollten es eigentlich drei weitere Abflüge mit dieser Verbindung sein.
Letzte Generation klebt sich in Frankfurt auf's Rollfeld: Was die Aktivisten fordern
Nach Angaben eines dpa-Reporters sollen die Aktivisten durch einen Zaun eingedrungen sein und sich anschließend festgeklebt haben. Man habe sich mit sechs Demonstranten Zugang zu den Start- und Landebahnen verschafft, teilte die Gruppe Letzte Generation auf X mit. "Die weitere Förderung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle ist eine Bedrohung unserer Existenz", hieß es von den Aktivisten in einem Posting auf X. "Wir haben uns international zusammengeschlossen: Raus aus den Fossilen bis 2030!" Ein Polizeisprecher machte zur Anzahl der Aktivisten zunächst keine Angaben.
Klimaaktivisten hatten bereits am Mittwoch etwa drei Stunden lang den Flugverkehr auf dem Flughafen Köln/Bonn lahmgelegt. Es sei Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und Hausfriedensbruchs aufgenommen worden, hatte eine Polizeisprecherin gesagt.
Stimme.de