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Terrorgefahr bei Fußball-EM? Polizei bereitet sich im Stuttgarter Stadion auf Ernstfall vor 

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In der MHP Arena probt die Polizei Stuttgart für den Ernstfall. Terroristen vom "Islamischen Staat" werben derweil im Internet dafür, während der Fußball-EM Anschläge zu verüben.

Von dpa und unserer Redaktion
In der MHP-Arena in Stuttgart proben die Einsatzkräfte der Polizei für die Fußball-EM.
In der MHP-Arena in Stuttgart proben die Einsatzkräfte der Polizei für die Fußball-EM.  Foto: Tom Weller

Einen Monat vor der Fußball-Europameisterschaft werben islamistische Terroristen nach Angaben des Landesverfassungsschutzes offen im Netz für Anschläge während des Turniers. "Wir haben es seit einiger Zeit mit einer zunehmenden abstrakten Gefahr zu tun", sagte die Präsidentin des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, Beate Bube, am Dienstag in Stuttgart.

Es gebe aber noch keine konkreten Hinweise, betonte sie. "Das Verbreiten von Angst ist das, was die Terroristen primär anstreben. Man sollte nicht in diese Falle tappen und aus Angst zu Hause bleiben."


Terrorgefahr während EM: Polizei Stuttgart probt im Stadion für Ernstfall

Deutschland ist Gastgeber der diesjährigen EM. In Stuttgart sollen vier Vorrunden-Partien und ein Viertelfinale stattfinden. Das erste Gruppenspiel zwischen Slowenien und Dänemark ist für den 16. Juni angesetzt, drei Tage später trifft Gastgeber Deutschland auf Ungarn. Die ukrainische Nationalmannschaft wird am 26. Juni in Stuttgart gegen Belgien spielen.

Derzeit proben Polizei und Rettungskräfte intensiv am Stuttgarter Stadion, wie sie auf einen Einsatz im Stadion reagieren können. "Wir arbeiten daran, dass alle Sicherheitsrädchen ineinandergreifen und wir auch abseits des Fußballfeldes bestens vorbereitet sind“, so Innenminister Thomas Strobl, der am Dienstag bei der Übung dabei ist.

Übung am Stuttgarter EM-Stadion: Zahlreiche Einsatzkräfte in der MHP Arena

Rund 15 Einsatzzüge des Polizeipräsidiums Einsatz, zwei Einsatzzüge des Polizeipräsidiums Stuttgart, zwei Einsatzeinheiten der Bundespolizei sowie 200 Schüler der Hochschule für Polizei sowie 30 Angehörige des Rettungsdienstes waren bei der Erprobung verschiedener Szenarien eingesetzt. Das berichtet das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung. 

Es sei eine von mehreren großangelegten Übungen, die seit Ende April in der MHP Arena stattfinden. "Die heutige Übung hat gezeigt: Unsere Einsatz- und Rettungskräfte sind gut vorbereitet, optimal aufeinander abgestimmt", erklärte Strobl. 

"Islamischer Staat" wirbt für Anschläge während Fußball-EM

In einer der jüngeren Ausgaben seines Hochglanzmagazins wirbt der Ableger "Provinz Khorasan" der islamistischen Terrororganisation "Islamischer Staat" gezielt für die vierwöchige Großveranstaltung (14.6.-14.7.) und weist auf die Stadien in Dortmund, Berlin und München hin.

"Die Werbung ist gut gemacht, sie kann gezielt junge und hochemotionalisierte Menschen ansprechen, die sich auch angesichts der aktuellen politischen Weltlage radikalisieren lassen und zu Tätern werden", sagte Bube am Rande der Einsatzübung im Stuttgarter Stadion. So könnten die Terroristen die Europameisterschaft auch als politische Bühne nutzen, um ihre Botschaften zu verbreiten. 

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