Durchsuchungen bei Staatsanwaltschaft Stuttgart – Vorwurf der Bestechlichkeit
Nach Schüssen in Tamm im Mai dieses Jahres wurden Büros der Stuttgarter Staatsanwaltschaft durchsucht. Es geht um den Verdacht der Bestechlichkeit und der Verletzung von Dienstgeheimnissen.
Nach Schüssen in Tamm (Kreis Ludwigsburg) im Mai sind auch Büros der Stuttgarter Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Sieben Mitarbeiter aus einem Bereich der Ermittlungsbehörde würden der Bestechlichkeit verdächtigt, außerdem sollen sie Dienstgeheimnisse verletzt haben, teilte die Staatsanwaltschaft Heilbronn mit. Gegen einen von ihnen, nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Wachtmeister, und zwei mutmaßliche Auftraggeber seien Haftbefehle erlassen worden.
Schüsse in Tamm: Durchsuchungen bei Staatsanwaltschaft Stuttgart
Bei den Schüssen in Tamm war ein Mann verletzt worden. Zwei Verdächtige waren erst Anfang Oktober in den Niederlanden festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen. Gegen die beiden zum Tatzeitpunkt 26 und 27 Jahre alten Männer wird wegen versuchten Mordes ermittelt.
Ihnen wird vorgeworfen, am Abend des 12. Mai auf einen 23-Jährigen geschossen und ihn verletzt zu haben. Ihre Wohnungen in Utrecht und in der niederländischen Provinz Limburg wurden durchsucht. Der verletzte Mann arbeitete den Polizeiangaben zufolge in der Sicherheitsbranche.
Wie die Polizei schreibt, sei in Folge der Schüsse in Tamm beim Polizeipräsidium Ludwigsburg die Sonderkommission „Frost“ eingerichtet worden. Diese habe umfangreiche Ermittlungen geführt, auch zu mehreren weiteren Taten. Im Zuge dessen habe sich der Verdacht ergeben, dass einzelne Bedienstete aus dem Unterstützungsbereich der Staatsanwaltschaft Stuttgart unbefugt Daten an Dritte weitergegeben haben könnten.
Nach Schüssen in Hamm und Durchsuchungen: Drei Männer festgenommen
Es seien neben den Arbeitsplätzen der Verdächtigen auch ihre privaten Adressen durchsucht worden. Bei den Verdächtigen handele es sich nicht um Staatsanwälte, betonten die Ermittler.
Die Staatsanwaltschaft äußerte sich zwar nicht zu weiteren Details. Möglich sei aber auch eine Verbindung zu weiteren Delikten. Die Sonderkommission "Frost" führe "umfangreiche Ermittlungen auch zu mehreren weiteren Taten", hieß es.
Die Festgenommenen seien dem Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt worden, der den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete.
Die Ermittlungen und insbesondere die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauern an.
Stimme.de