Polizei bei Demo in Reutlingen angegriffen: Beamte nutzen Pfefferspray und Schlagstock
In Reutlingen und anderen Städten findet am Samstag eine „Gemeinsam für Deutschland“-Demonstration statt. Gegendemonstranten sollen Polizisten angegriffen haben.
Als Teil eines bundesweiten Aktionstages versammeln sich am Samstag unter anderem in Reutlingen, Karlsruhe und Bahlingen Hunderte Menschen zu einer Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“. Der Verfassungsschutz hat die Demonstrationen im Blick, aufgrund von extremistischen Akteuren. In Reutlingen kommt es am Samstag zu einer Gegendemonstration – Vermummte sollen nach Polizei-Angaben am Nachmittag Beamte angegriffen haben.
Polizisten bei Demonstration in Reutlingen angegriffen – Beamte greifen zu Schlagstöcken und Pfefferspray
Aus einer Gruppe von teilweise vermummten Demonstranten aus dem linken Spektrum heraus sind laut Polizei Beamte in Reutlingen angegriffen worden. Es sei zu „gewalttätigen Übergriffen auf Kollegen“ gekommen, sagte ein Sprecher. Diese hätten sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray gewehrt.
Es sei eine verletzte Person unter den Demonstranten gemeldet worden. Zu möglichen Verletzten bei der Polizei konnte der Sprecher zunächst nichts sagen.
Wie die Polizei Reutlingen auf der Plattform „X“ mitteilt, sind bei der Demonstration am Samstag auch Drohnen im Einsatz. Die Personengruppe, aus der zuvor Einsatzkräfte angegangen worden seien, sind laut Polizei im Bereich der Stadthalle separiert worden.
Gegendemonstration wegen Versammlung „Gemeinsam für Deutschland“ in Reutlingen
Die Gruppe aus 80 bis 100 Menschen war demnach als Gegendemonstranten auf dem Weg zu einer Versammlung unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“. Da teilweise Personen vermummt gewesen seien, hätten die Beamten die Gruppe angehalten. Daraufhin seien sie angegriffen worden, sagte der Sprecher.
Zu der Demonstration „Gemeinsam für Deutschland“ seien bisher rund 500 Menschen gekommen.
„Gemeinsam für Deutschland“: Versammlungen in Karlsruhe, Reutlingen und Balingen
Als Teil eines bundesweiten Aktionstages versammelten sich am Samstag in zahlreichen Städten in Deutschland Menschen unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“. Sie fordern unter anderem Meinungsfreiheit, flächendeckende Grenzkontrollen und ein Ende der Militärhilfen für die von Russland angegriffene Ukraine. In Baden-Württemberg waren entsprechende Versammlungen in Karlsruhe, Reutlingen und Balingen angemeldet.
Verfassungsschutz interessiert sich für „Gemeinsam für Deutschland“-Demos
Der Verfassungsschutz hatte bereits im Vorfeld deutlich gemacht, sich für die „Gemeinsam für Deutschland“-Demonstrationen zu interessieren. Es sei ein bekanntes Vorgehen extremistischer Akteure, gesellschaftliche Spannungen und Proteste für sich zu nutzen, um die eigene Ideologie zu verbreiten und auch für nicht-extremistische Gesellschaftsteile „anschlussfähig zu erscheinen“, teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz auf Anfrage mit.
Dabei werde versucht, die Kritik an einem konkreten gesellschaftlichen Anlass für Proteste gegen „das System insgesamt“ zu richten. „Insofern bleibt aufmerksam zu beobachten, inwieweit Extremisten Kundgebungen von Gemeinsam für Deutschland im Rahmen des anstehenden zweiten bundesweiten Aktionstages am 26. April für sich zu vereinnahmen suchen.“ Einen ähnlichen Aktionstag hatte es bereits im März gegeben.