Herbstliches Füllhorn mit prallen Äpfeln und feuerroten Paprika
Lehrensteinsfelder Hühner, die grüne und cholesterinarme Eier legen, mühevolle Arbeit im Garten und Abbruch südlich des Rathauses

Von Anne Väisänen
Die Felder sind fast alle abgeerntet, die Blätter an den Bäumen beginnen sich langsam zu färben - mit leisen Schritten verabschiedet sich der Sommer aus Lehrensteinsfeld. Doch zuvor schüttet er sein reiches Füllhorn an leckeren Gaben aus, die in Mutter Natur über den Sommer hinweg gewachsen sind.
Die exotischen Hühner von Gisela Kleinknecht haben keine Schwänze, und statt eines Kammes wachsen zwei Locken auf ihren Köpfchen. Sie sind nach dem Indianerstamm Arocana benannt und legen grüne Eier. Momentan hüpfen drei Wochen alte Küken im Hühnergehege der Landfrauen-Vorsitzenden herum. „Die Eier sind arm an Cholesterin, und das Tolle daran ist, dass meine Kuchen und Spätzle mit diesen Eiern goldgelb werden“, erzählt Gisela Kleinknecht, die insgesamt 14 selbst gezogene Hühner, einen Hahn und eine Ente hält.
Ein Laie muss genau hinschauen, um die kleinen Dellen in den Äpfeln zu erkennen. Dagegen genügt bei Obstbauer Helmut Wolff ein kurzer Blick, um den Grad der Hagelschäden zu erkennen. „Ein früher Hagelschaden verwächst sich, die späten Schäden verursachen Pickel, die in die Frucht hineinwachsen“, weiß der Obstbauer, der in seinen Apfelplantagen heuer Hagelschäden von 50 bis 80 Prozent hinnehmen muss. „Das bedeutet, dass es sehr viel Mostäpfel gibt“, so Helmut Wolff. In guten Erntejahren beträgt die Ausbeute an Mostäpfeln 15 bis 20 Prozent, dieses Jahr fällt sie deutlich höher aus: Auf acht Tonnen Mostäpfel und nur drei Tonnen Tafeläpfel schätzt Wolff seine Ernte.
Südlich des Rathauses haben diese Woche Abbrucharbeiten für das neue Baugebiet begonnen. Die alte Scheune und der Gewölbekeller sollen einem Geschäftshaus und Wohnhäusern weichen. Parallel dazu wird in der Schlossstraße ein leerstehendes Wohnhaus abgerissen, um neue Parkflächen im Ortskern zu schaffen.
Eine neues Schuljahr bedeutet für Herbert Weik, Rektor der Grundschule in Lehrensteinsfeld, viel Arbeit im Vorfeld. Neue Stundenpläne müssen koordiniert und die Lehraufträge an seine Kollegen verteilt werden. Das Schulgebäude wurde bereits zu Ferienbeginn blitzblank geputzt. Bauhof-Mitarbeiter mussten diese Woche nur noch Schultafeln umhängen, denn die Klassen benötigen verschiedene Lineaturen. „Vor einem neuen Schuljahr sehen die Klassenräume noch sehr nüchtern aus, doch das ändert sich schnell. Die Schüler machen ihre Zimmer recht schnell wieder zu ihrer Heimat“, sagt Rektor Weik.

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