Schulsozialarbeit "entlastet Lehrer"
Gemeinsamer Ausschuss Löwenstein-Obersulm setzt Betreuungsangebot an den Schulen fort
Rund 58 000 Euro kostete 2004 die Schulsozialarbeit in Obersulm. Der Landkreis bezuschusst die Arbeit mit 15 000 Euro. "Der Arbeitskreis Kommunale Jugendplanung, Elternvertreter und Förderverein haben sich einstimmig für eine dauerhafte Fortführung der Schulsozialarbeit ausgesprochen", begründete Bürgermeister Harry Murso den Verwaltungsantrag und hob den präventiven Charakter in Sachen Gewalt und Konflikte hervor.
Seit Anfang des Jahres teilen sich die bisherige Schulsozialarbeiterin Cornelia Wolf und ihre neue Kollegin Eva Maria Quattländer die Schulsozialarbeiterstelle in Obersulm. "Meine Arbeit wird mir vom Kollegium leicht gemacht", lobte die Sozialpädagogin und Familientherapeutin Eva Maria Quattländer, seit Januar an der Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) für die Schulsozialarbeit zuständig, die angenehme Arbeitsatmosphäre. Aufbauend auf der bisherigen Arbeit von Cornelia Wolf, würden Klassenrat und Schülercafé weitergeführt.
Sie sei in den Pausen präsent, ein regelmäßiger Austausch mit der Schulleitung und dem Lehrerkollegium finde statt. In zahlreichen Einzelberatungen und -gesprächen werde sie auch von den Schülern und Eltern in Anspruch genommen. "Ich kann mich jetzt auf eine Schule konzentrieren und bin vier Tage in der Woche präsent."
Als sehr positiv für ihre Arbeit an der Michael-Beheim-Schule wertet Cornelia Wolf die Teilung der Stelle. Ihre bessere Erreichbarkeit biete nun in Konfliktfällen schnellere Interventionsmöglichkeiten. In Planung hat Cornelia Wolf unter anderem ein Elterntraining unter dem Motto "Starke Eltern - starke Kinder" sowie eine AG für unsichere Schüler, die lernen sollen, sich angemessen zu behaupten.
"Die Schulsozialarbeit ist seit 2002, als Frau Wolf bei uns anfing, ein selbstverständliches Glied im sozialen Bereich der Schule geworden", lobte Wolfgang Bertram, Leiter der KKS. Sie bedeute eine spürbare Entlastung für die Lehrer. "Frau Wolf hat einen guten Draht zur Jugend", bescheinigte Eric Sohnle, Leiter der Michael-Beheim-Schule, der Sozialarbeiterin ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Schülern.
"Im Gemeinderat hat man als Schwäche angemahnt, dass überwiegend Mädchen erreicht werden", gab Otto Hahn (CDU) Kritik aus dem Obersulmer Gremium weiter. Insbesondere ältere Jungen würden von der Sozialarbeit nicht erreicht. "Projekte entstehen immer mit den Lehren zusammen", entgegnete Cornelia Wolf. Zudem seien in der Mittagspausenbetreuung an Dienstagen und Donnerstagen 90 Prozent Jungen anwesend. "Die Schulsozialarbeit steht und fällt mit der Kooperation mit den Lehrern", stand Steffen Fiedler, Leiter des Obersulmer Büros der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort, seiner Sozialarbeiterin bei.
Aufgrund der positiven Erfahrungsberichte plädierte Georg Stather (FWV) dafür, künftig unabhängig von einer Förderung durch den Landkreis die Schulsozialarbeit fortzusetzen. Stather war bislang ein Gegner der Schulsozialarbeit.