Lesezeichen setzen Merken

Nicht überall finden Bauplätze schnell Käufer

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Umfrage der Heilbronner Stimme in den Rathäusern im Weinsberger Tal - Einige Kommunen haben nicht mehr viel freie Flächen

Von unserer Redaktion

Wohnbauplätze hat die 13 500-Einwohner-Kommune Obersulm kaum noch im Angebot. Gerade mal sieben Areale sind noch zu haben. Allesamt Restplätze in verschiedenen Teilorten. Wer in Obersulm bauen will, muss für sein Grundstück zwischen 170 und 212 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Nachschub gibt es im Sommer. Dann sollen in Willsbach die "Kirchäcker" erschlossen werden. Laut Margit Birkicht, Leiterin des Steuer- und Liegenschaftsamts, entstehen dort insgesamt 40 Plätze. Im vergangen Jahr habe die Gemeinde 1,3 Millionen Euro eingenommen - die Hälfte der im Etat veranschlagten Summe. Im laufenden Jahr hofft Obersulm auf Grundstückserlöse von drei Millionen Euro. Darin inbegriffen sind Einnahmen aus dem Verkauf von Gewerbebauplätzen. 2,5 Hektar gibt es noch im Gebiet "Dimbacher Straße" und einen Hektar in den "Brücklesäckern". "Es läuft kaum etwas", sagt Kämmerer Karlheinz Schmidt. 2003 sei ein Gewerbebauplatz verkauft worden. Es herrsche das "Prinzip Hoffnung".

Knapp 60 Bauplätze hat die Stadt Löwenstein gemeinsam mit der Klinik nahe des Fachkrankenhaus erschlossen. 39 entfallen auf die Kommune, von denen acht verkauft sind - zwei davon in diesem Jahr, mit einem Erlös von 165 000 Euro. Damit hat die Stadt das im Etat 2004 gesteckte Ziel von 150 000 Euro bereits erreicht, freut sich Bürgermeister Klaus Schifferer. "Wir sind mit der Nachfrage zufrieden. Aber wir hatten auch nicht die höchsten Erwartungen." Der Quadratmeterpreis liegt bei 150 Euro, voll erschlossen. Weitere Bauplätze hat Löwenstein zurzeit nicht. Schifferer hofft aber, dass das Baugebiet "Roth" noch 2004 erschlossen wird. Bis auf ein gemeinsames Gebiet mit Obersulm verfügt die Bergstadt über keine weiteren Flächen für Gewerbe. Das soll auch so bleiben. Schifferer: "Löwenstein ist geprägt von seiner intakten Landschaft."

"Der Verkauf von Wohnbauplätzen läuft sehr schleppend", erklärt Timo Frey, Bürgermeister in Eberstadt. Allerdings hat die Kommune derzeit auch nur 4,5 Plätze im Angebot, vier davon in den "Mühlwiesen." 205 Euro pro Quadratmeter kostet in Eberstadt das Bauland. Am Montag beginnt die Erschließung des Baugebiets "Obere Gasse" in Hölzern. Diese Grundstücke sind fast ausschließlich in Privathand. Im vergangen Jahr nahm die Kommune 175 000 Euro aus Verkäufen ein. Dieses Jahr sind 200 000 Euro eingestellt.

Als "schleppend" charakterisiert auch Wüstenrots Kämmerer Bruno Bissinger den Bauplatzverkauf. Pro Jahr würden nur etwa drei oder vier Grundstücke veräußert. So wurden 2003 die anvisierten Erlöse von 546 000 Euro nicht erzielt. Es waren nur 395 000 Euro. In diesem Jahr sind die Erwartungen mit 70 000 Euro an Einnahmen heruntergeschraubt worden. Je nach Ortsteil liegt der Quadratmeter-Preis zwischen 75 und 138 Euro. Die Gemeinde verfügt in den "Unteren Dorfgärten" und in "Weingartsäcker" im Hauptort über vier freie Plätze. So viele gibt es auch noch im neuen Finsterroter Baugebiet "Dörfle". Im Frühjahr/Sommer 2005 können Häuslebauer im "Greuthof" loslegen. Dort besitzt die Gemeinde sechs Grundstücke. Wann die "Vordere Viehweide" im Hauptort in Angriff genommen wird, ist noch ungewiss. Gewerbeflächen (18,3 Hektar) gibt es nur in Weihenbronn.

"Wir haben nur noch Restbauplätze", so formuliert es Thomas Goth vom Liegenschaftsamt der Stadt Weinsberg. Einen in der Kernstadt, drei in Grantschen und zwei in Wimmental. Teilweise seien sie bereits reserviert. Die Nachfrage nach Bauplätzen sei ungebremst. "Die Leute interessieren sich dafür." Deshalb hofft Goth, dass möglichst bald das Neubaugebiet "Heilbronner Fußweg" oder das Areal am Hirschberg so forciert wird, damit Häuslesbauer loslegen können. In "Maulrain" in Weinsberg kostet der Quadratmeter 310 Euro, in Grantschen 225 und in Wimmental 165 Euro. Außerdem gibt es in Weinsberg Überlegungen, das Gebiet Salmannsäcker in Gellmersbach zu verlängern. Kämmerer Franz Ott hat 400 000 Euro für Grundstücksverkäufe in den Etat 2004 eingestellt.

Über mangelnde Nachfrage kann sich Lehrensteinsfeld nicht beklagen. "Die Gemeinde ist als Wohnbaugemeinde beliebt", sagt Inge Seibt vom Rathaus. Von den 17 kommuneeigenen Plätzen im "Lehrener Feld" ist nur noch einer übrig. "Beim Kirchhof" sind von den acht Plätzen der Gemeinde noch drei frei. Für den Quadratmeter sind 230 Euro zu berappen. In den "Lauchäckern" hat die Kommune keine eigenen Plätze mehr, so Seibt. Wie und wo Lehrensteinsfeld weiter wachsen könnte - darüber hat der Gemeinderat erst kürzlich in einer Klausurtagung diskutiert.

Wer in Ellhofen einen Bauplatz sucht, der hat derzeit keine Probleme. Im Neubaugebiet "Weinsberger Weg" sind es insgesamt 56 Plätze, davon sind 25 in Gemeindebesitz. "Sechs haben wir verkauft", erklärt Bürgermeister Wolfgang Rapp. Bei neun Plätzen sei die Verwaltung mit Interessenten in Verhandlungen. Der Quadratmeterpreis schwankt je nach Lage zwischen 235 und 270 Euro. Außerdem bietet die Gemeinde noch jeweils einen Bauplatz in den "Dorfäckern" (Quadratmeterpreis 235 Euro) und in der Steinsfelder Straße (265 Euro) an. Wie sieht die Nachfrage aus? "Nicht so schlecht, wie es die wirtschaftliche Situation erwarten lässt", ist Rapp optimistisch. 1,78 Millionen Euro hat die Sulmtalgemeinde an Grundstückserlösen in den Etat 2004 eingestellt. Rapp: "Ein hohes Ziel."

  Nach oben