Die Umlauf-Sperren ersetzen die Unterführung
Am Weinsberger Bahnhof werden 1,5 Millionen Euro gespart - Bahn akzeptiert den Vorschlag der AVG beim Stadtbahnausbau

Auf der AVG-Stadtbahnstrecke Heilbronn-Karlsruhe gehen die Fahrgäste ebenerdig zu Mittelbahnsteigen. Auf Gleisen, über die wie im Weinsberger Tal weiterhin noch DB-Züge rollen, galt bisher die strikte Sicherheitsphilosophie: volle Signaldeckung mit dem Aufsichtsbeamten oder Unterführung.
So waren auch für die Bahnhöfe Weinsberg und Öhringen aufwendige Lösungen konzipiert: Unterführung, Rampen für Rollstuhlfahrer, Aufzüge für ältere und behinderte Menschen. "Wir haben nachgewiesen, dass wir die Kriterien zur Sicherheit erfüllen können", erklärt Siegfried Lorenz, der für die Infrastruktur der Stadtbahnstrecke zuständig ist, auf Nachfrage der Heilbronner Stimme. Und zwar mit einem ebenerdigen Zugang mit "Umlauf-Sperren" zu den Gleisen.
Drei Jahre habe es gedauert, bis die Bahn die Machbarkeitsstudie akzeptiert und von der vollen "sicherheitstechnischen Deckung" abgerückt sei. 1,5 Millionen Euro werden in Weinsberg eingespart, gar 2,8 Millionen Euro in Öhringen.
Lorenz ist froh: "Wir haben eine vernünftige Regelung erreicht." Erstmals habe die DB-Netz AG auf ihren Strecken einer solchen Lösung zugestimmt. Der AVG-Stadtbahnexperte ist zuversichtlich, dass das Eisenbahnbundesamt (EBA) in Bonn diese Regelung akzeptiert.
Im Weinsberger Gemeinderat stellt Stadtbaumeister Klaus Colberg die Details vor. Am Nordgleis in Richtung Heilbronn wird der Zugang am westlichen Ende und am Südgleis in Richtung Öhringen am östlichen Abschluss behindertengerecht eingerichtet. Colberg: "Sie liegen außerhalb des Gefahrenpunkts, weil am Weinsberger Bahnhof jeder Zug hält." Außerdem ist eine Treppe zur Uhlandstraße vorgesehen. Er begrüßt die "wesentlichen Einsparungen". Mit dem Umbau werde im Herbst begonnen.
Auch die Stadträte sind mit der neuen Variante zufrieden. "Es ist eine vernünftige Lösung", erklärt der CDU-Fraktionschef Peter Hallmann. "Das Konzept der Zugänge verspricht Sicherheit", sagt Erich Göbel (SPD). "Es klingt vernünftig", meint Gerrit Hess (ULW), der empfiehlt, schnell die Gunst der Stunde zu nutzen. Das Eisenbahnbundesamt sei selten kostengünstigen Vorschlägen zugänglich. Für die FWV signalisiert Erika Jakob Zustimmung: "Wir begrüßen es auch."