Tiefe Einblicke in die Hohenloher Seele
Mundart-Band Annâweech aus dem Kochertal feierte ihr 10-jähriges Bestehen

Was - scho zeh Joohr? Uns kummts goornet sou lang vor, meinen die Hohenloher Annâweech-Mundart-Musiker aus dem Kochertal. Ja, so ischs. Ihr Band-Jubiläum haben die fünf musikalischen Buawâ ( lieaderlich, iwwerzwerch un meeh ) im urigen Barbarossakeller auf Schloss Stetten zünftig und mit nahezu 100 Gästen gefeiert.
Der Jubelabend stand auch im süffigen Zeichen von Hohenloher Bieren. Zum Schweinerollbraten gab s Biersoße und zum Nachtisch Biercreme. Und die drei vorgestellten druckfrischen CDs sehen aus wie Bierdeckel. Sie gibt es nun im Dreierpack. Es ist eine Neuauflage der ersten drei Annâweech-CDs, im neuen Soundg wand und im Jubiläumscover.
Frank Winkler (d Molle aus Forchtenberg) hat seinen gut aufgelegten Gästen bei der Begrüßung auch gesagt, dass das, was bisher auf der Videokassette Guck nou zu sehen war, zum Zehnjährigen noch als De-Vau-De mit zusätzlich sechs neuen Liedern gibt. Diese neuen Produkte würden sich auch für Annâweech-Späteinsteiger eignen, meinte Michael Kübler, ein langjähriger Freund der Annâweechs.
In launigen Worten blickte er auf die vergangenen zehn erfolgreichen Jahre der Mundartmusiker zurück. Gefilmtes und Fotografiertes gaben am Jubelabend dazu heitere Einblicke. Schon 1979 fing alles an, als Freetime Schwoofband. Man spielte Pop- und Rockklassiker, Country-Volkslieder und Spirituals. Damals war noch Bassist Claus Rumm dabei. Die erste CD hieß Un sunscht? Danach ging s steil bergauf . Die Coverband wandelte sich, spielte eigene Mundart-Titel und zu viert weiter und gab sich den Namen Annâweech (grood zum Bossâ, oder hochdeutsch trotzdem ).
Im Jahr 2000 kam E-Bassist Harry Weber (Künzelsau) in die Gruppe, die nicht nur musikalisch, sondern auch privat mit ihren Familien zusammengewachsen ist. In zehn Jahren isch ân Haufâ bassiert , haben die Musiker festgestellt, zu denen auch Peter Botsch (d Boudsch, Küau), Volker Gässler (d Gassi aus Morsbach) und Rolf Schneider (d Frett, Ingelfingen) gehören. Sie hatten ungefähr 200 Auftritte in Hohenlohe und darüber hinaus. Im Fernsehen und Radio machten sie ihre Mundartlieder und Hohenlohe bekannt. Fünf CDs, zwei Maxi-Singles ( kloone halt ), ein Liederbuch und ein Annâweech-Video haben die fünf Kochertäler bisher heraus gebracht.
Mit ihren Liedern geben sie tiefe Einblicke in die Hohenloher Seele und halten den Leuten auch einen Spiegel vor , fasste Kübler das Repertoire der Mundart-Band zusammen. Fröhlich und nachdenklich sind ihre Texte, verpackt in die Musikrichtungen Ballade, Blues, Rock bis Volkslied.
Auf bisher fast 100 eigene Lieder können die Annâweechs verweisen. An neuen Ideen fehlt es nicht. Von einem Hohenlohe-Epos ist die Rede. Deshalb wollen sie demnächst amool zammâhoggâ und drüawâ noochdenkâ. Vielleicht wird s eine Art Musical, oder so. Aber neewâher miâßâ mir aa noch ebbes schaffâ , ließen sie wissen, weil leewâ kennâ mir bis heit vunn dâ Musich annâweech net .
Dass ihre Hohenloher Musik weiter aufleben und erfreuen möge, das wünschten wohl stellvertretend für alle Annâweech-Fans d Heinz aus Craalsâ sowie d Ev und d Günter Klein aus Oberrot. Also, macht weiter so ihr Annâweechler.
Nächste Auftritte: am 9.11. in Schwäbisch Hall, Neubausaal; 16.11. Blaufelden, Spektrum; 23.11. Sindringen, Limeshalle. Infos mit Verkaufsstellen der CD und DVD unter www.annaweech.de.
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