Mit einer guten Tat anderen Schülern ein Vorbild sein
Erwachsene Schüler des Kerner-Gymnasiums Weinsberg spenden Blut

Von Margit Stöhr-Michalsky
Für Christina aus der zwölften Klasse des JKG Weinsberg ist es zum zweiten Mal. Mit 25 anderen erwachsenen Schülern hat sie sich zum Blutspendetermin des DRK gemeldet, das Thema wurde im Ethikkurs besprochen.
Lehrerin Amélie Sauer kommt zur Ruheliege, auch sie hat teilgenommen. Sie ist stolz auf ihre Schüler. Viele seien zum ersten Mal hier. Sie begleitet die jungen Blutspender, gibt Tipps. „Macht langsam, trinkt etwas“, sagt sie. „Wir haben den Ethiker Peter Singer im Unterricht besprochen und sein Buch „Wie sollen wir leben“, berichtet Amélie Sauer. Die Diskussion im Kapitel über Blutspenden war Anstoß, „eine gute Tat“ zu tun.
Dass Schüler gemeinsam an der Aktion teilnehmen sieht sie als Vorbild für weitere Schülerjahrgänge. „Es ist wichtig, dass kommende Generationen mitmachen“. Jetzt wünscht sie sich, dass auch Lehrerkollegen mit ihrer Teilnahme den Vorbildcharakter unterstützen.
Markus Schmid aus der 13. Klasse des JKG hat schon öfters Blut gespendet. „Den Beitrag kann jeder leisten und damit helfen“, ist seine Überzeugung. Ihm geht es danach prima, er macht den anderen Mut: „In einer Viertelstunde ist alles vorbei“. Nach der Ruhepause können sich alle mit Getränken, Kaffee und Vesper stärken.
Rekordverdächtig ist Adelheid Haas aus Schwaigern. Da sie bei ihrem Enkel in Weinsberg war, schaute sie mal schnell in der Weibertreuhalle vorbei, übrigens zum 61. Mal.
2300 Blutspendeaktionen gibt es jährlich in Baden-Württemberg, mit 500 000 Blutspenden, informiert Rudolf Feix, Werbe- und Organisationsreferent des DRK. Seit 1960 gibt es Blutspendetermine in Weinsberg, bis heute waren es 53 Aktionen. Die Bereitwilligkeit teilzunehmen ist an diesem Nachmittag gut. „Wir bekommen sicher über 200 Blutspender, das ist guter Durchschnitt“, rechnet Feix hoch.
Noch etwas Besonderes bahnt sich an diesem Nachmittag an. Der 10 000. Blutspender wird erwartet. Gertrud Zöller aus Weinsberg ist es. Zum 42. Mal gibt die 64-Jährige ihr Blut ab.
Weinsbergs Bürgermeister Stefan Thoma, Vorsitzender der DRK-Ortsgruppe, nimmt die Ehrung vor. Doch vorher muss er auf die Ruheliege, zum ersten Mal spendet auch er sein Blut. Und Christina Schok? Sie lacht schon wieder, stärkt sich und ist das nächste Mal wieder dabei. Am 25. August findet in Ellhofen die nächste Blutspendeaktion des DRK statt.