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Grundschüler an der Akademie

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Beheim-Schule Standort für Begabtenförderung − 50 000 Euro aus Hector-Stiftung

Von unserer Redakteurin Sabine Friedrich
Michael Bast stellt der Kleingruppe knifflige Aufgabe.Foto: Beheim-Schule
Michael Bast stellt der Kleingruppe knifflige Aufgabe.Foto: Beheim-Schule

Obersulm - Man lernt immer neue Sachen für sich selber", sagt Erik. Der Zehnjährige ist einer der Zweit- bis Viertklässler, die über den Stundenplan hinaus die Schulbank drücken. Bei der Kinderakademie an der Michael-Beheim-Schule. Die Obersulmer Grund- und Werkrealschule ist seit diesem Schuljahr die dritte Bildungseinrichtung im Landkreis Heilbronn, die die Begabtenförderung aus der Hector-Stiftung II erhält, 50 000 Euro sind es pro Schuljahr. Im vergangenen Herbst haben die beiden Geschäftsführerinnen, die Lehrerinnen Christine Schwab und Daniela Pfau, klein angefangen mit 14 Kursen im Angebot, die beschränkt ausgeschrieben gewesen sind für Grundschüler aus dem Weinsberger Tal. Für das zweite Schulhalbjahr geht es in die Vollen mit 36 Kursen aus dem Bereich Mathematik − Informatik − Naturwissenschaft − Technik, Kunst, Geschichte und Soziales. Diese Vielfalt stellt Rektor Eric Sohnle heraus.

Experimentieren "Es ist nicht zu viel", winkt Henriette ab. "Es macht ja Spaß", sagt die Viertklässlerin, die sich den Kurs "Computer und Kunst" ausgesucht hat. "Es hat interessant geklungen", begründet die Neunjährige ihre Wahl. In "Navigation mit GPS" bekommt Timon erklärt, wie GPS funktioniert. "So was wird in der Schule nicht gemacht", ist auch er von dem Zusatzangebot, in dem geforscht und experimentiert werden kann, begeistert. Hannah stellt den Unterschied zum Unterricht heraus: "Es geht um das ganze Thema", meint sie und findet es gut, sich diesem ausführlich zu widmen. Sie besucht "Mathe für Knobelfix".

Die Kinderakademie könne mehr in die Tiefe gehen, als das im Unterricht möglich sei, nennt Schulleiter Sohnle einen Vorteil. Und sie fördert und fordert die Grundschüler, die "mehr Futter haben" wollen, entsprechend ihren Neigungen und Interessen, führt Christine Schwab aus: hochmotivierte, leistungsfähige und begabte Kinder. Das trifft auf etwa zehn Prozent eines Jahrgangs zu, weiß Sohnle. Die Lehrer sichten die Kandidaten für die Kinderakademie. Manche Schüler können auch einen Begabtentest vorweisen.

Pro Semester dürfen sich die Aspiranten aus dem gesamten Landkreis einen der kostenlosen Kurse aussuchen. Im zweiten Halbjahr haben sie die Qual der Wahl. Beachtlich, was Schwab und Pfau auf die Beine gestellt haben. Das Spektrum ist vielfältig: Wie entsteht Hochwasser? Eine Nacht mit Fledermäusen. Unter Strom. Brückenbauwettbewerb. Kinderatelier. Clownworkshop. Die Welt des Schulmeisters. Backen wie zu Omas Zeiten. Türkisch. Weltwissen erlaufen. Vereine, Institutionen sowie Privatleute aus der Umgebung, so Pfau, habe man als Dozenten gewonnen. "Wir streben auch eine Kooperation mit Firmen an", sagt Schwab, die Kontakte zu Hochschulen knüpfen will.

Motivation "Ich würde schon sagen, dass die Kinderakademie etwas für die Reputation der Schule bringt", meint Sohnle. "Wir versuchen, allen Schülern gerecht zu werden, den Schwachen und den Starken." Deshalb hat sich die Michael-Beheim-Schule um den Standort der Begabtenförderung beworben.

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