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Große Leistung von Chor und Solisten

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Premiere: „Die Weibertreue“ vor historischer Kulisse

Von Margit Stöhr-Michslsky
Die Weinsberger stehen zusammen gegen die Belagerung der Truppen von Kaiser Konrad: „Wir werden Sieger sein, es kommt kein Feind zur Stadt herein“, singen sie. Für ihre Courage wurden sie belohnt. (Foto: Margit Stöhr-Michalsky)
Die Weinsberger stehen zusammen gegen die Belagerung der Truppen von Kaiser Konrad: „Wir werden Sieger sein, es kommt kein Feind zur Stadt herein“, singen sie. Für ihre Courage wurden sie belohnt. (Foto: Margit Stöhr-Michalsky)

Von Margit Stöhr-Michslsky

Mit ausverkaufter Tribüne und Kaiserwetter startete die zweite Premiere der Weibertreufestspiele. Der Liederkranz Urbanus Weinsberg führte mit namhaften Solisten unter Leitung von Heidrun Dierolf die komisch-romantische Oper „Die Weibertreue“ auf.

Es gehörte Mut dazu, ein Stück in diesem Ausmaße noch einmal aufzuführen. Der Urbanus Liederkranz wagte dies erneut nach dem Erfolg vor zwei Jahren.

Noch einmal also das Abenteuer auf authentischem Boden, die Geschichte der Weibertreue in Weinsberg im Jahr 1140 in Form einer mehr als zweistündigen romantischen Oper. 20 Gastsänger aus der Region verstärkten den Chor.

Die perfekte Einspielung der Partitur in den Computer mit musikalischer Bearbeitung durch Heinrich Klassen, die gemachten Erfahrungen des Chores, die Professionalität der Solisten und nicht zuletzt die verbesserte Technik trugen zu einem flüssigen und spielfreudigen Ablauf auf der Naturbühne bei.

In der leichten Oper mit drei Aufzügen ging es um Treue in mehrfacher Hinsicht. Kaiser Konrad III. (Stephan Storck) verkleidet sich als Herold und wirft dem Stadtoberhaupt von Weinsberg (Eberhard Bendel) den Fehdehandschuh vor die Füße, weil die Stadt Herzog Welf freundlich gesinnt ist. Gleichzeitig erhofft sich Konrad, seinen Gesandten in Liebesdingen, Walther (Urs Winter), in Weinsberg zu finden und ihn zur Rede zu stellen. Der hat sich in Elsbeth (Angela Leupold), die Konrad umwirbt, selbst verliebt und heiratet sie.

Das Volk will indes beim Kaiser um Gnade bitten. Mit Hilfe von Gundel (Carola Schärer), des Schulheißens Frau, Elsbeth und Walther kommt Konrad unerkannt aus der Stadt. Er beklagt im Lager die Untreue, die verlorene Liebe und schmettert das Gnadengesuch ab. Nur die Frauen haben mit ihren besten Schätzen Abzug, „alles andere wird zerhauen und zerfetzt“. Um ihren Liebsten zu retten, ersinnt Elsbeth den Abzug der Frauen mit den Männern auf den Rücken. Konrad verzichtet schließlich auf die Liebe, das Kaiserwort gilt: Die Bürger sind gerettet.

Heidrun Dierolf führte die 85 Chorsänger und sieben Solisten sicher durch die Handlung. Gleichzeitig gab sie Lichtanweisungen und fungierte stellenweise sogar als Souffleuse. Die Akteure ließen die Zuschauer an romantischen Duetten teilhaben und über komödiantische Szenen schmunzeln. Zum Beispiel die Szene, als sich die Junggesellen Peter (Joachim Bendel) und Bruder Jerobeam (Ulrich Frisch) als sich tragendes Paar retten wollten. Die Besucher zollten der Aufführung unter Regie von Jürgen Brandtner (Kulisse Gretel Handel) großen Beifall.

Für die Aufführungen heute, 27. Juli, am Freitag, 28. Juli, und am Samstag, 29. Juli, jeweils 20.30 Uhr, gibt es noch Restkarten zu 15 Euro.

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