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Erschöpft, aber glücklich am Ziel

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Idyllische Strecke zieht Sportler nach Neuhütten zum Manfred-Sammet-Lauf

Von Anne Väisänen
Mit rund 200 Teilnehmern ist der Manfred-Sammet-Lauf in Neuhütten sehr gut besucht. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt.Foto: Anne Väisänen
Mit rund 200 Teilnehmern ist der Manfred-Sammet-Lauf in Neuhütten sehr gut besucht. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt.Foto: Anne Väisänen

Wüstenrot - Sonntagmorgen in Neuhütten. Herbstliche Nebelschwaden legen sich wie ein Schleier auf die dörfliche Idylle rund um die Burgfriedenhalle. Einige Meter weiter von der grünen Wiese entfernt herrscht hektisches Treiben. Eine Gruppe von Rotkreuzlern hat sich vor der Burgfriedenhalle versammelt, um sich von Thomas Funk, dem Vorsitzenden der Laufgemeinschaft Steinknickle Neuhütten, instruieren zu lassen. „Bitte nicht zu dicht auffahren, damit sich die Laufteilnehmer nicht erschrecken“, warnt Thomas Funk die ehrenamtlichen Helfer.

Vor dem Start Während einige Läufer ihr Aufwärmtraining bereits absolviert haben, beginnen andere erst mit den ersten Dehnübungen. Ein älterer Läufer kann sich ein lautes Gähnen nicht verkneifen, ein anderer greift noch schnell zur Zigarette und atmet hastig das Nikotin ein. Vorjahressieger Oleg Krawtschenko vom Turnverein Flein wünscht einem seiner stärksten Konkurrenten einen guten Lauf. Nur noch wenige Minuten und Vereinsvorsitzender Thomas Funk wird den Startschuss für den Zehn-Kilometer-Lauf geben.

Oleg Krawtschenko macht sich bereit. Er schließt die Augen und murmelt ein Gebet. Der studierte Sportlehrer ist sich sicher, dass er die Kraft zum Laufen aus seinem Glauben schöpft. Der gebürtige Kasache ist stolz auf seine „gesunden Gene“, mit deren Hilfe er bei der Deutschen Meisterschaft im Halbmarathon, die in diesem Jahr in Bad Liebenzell stattfanden, den 13. Rang in seiner Leistungsklasse erreichte.

Keine Chance Auch beim Neuhüttener Volkslauf enttäuscht der 33-Jährige seine Fangemeinde nicht. „Der Oleg“ wie ihn inzwischen auch Läuferkollegen nennen, lässt nach exakt zwei Kilometern die Konkurrenz hinter sich und läuft mit 34,22 Minuten als Schnellster ins Ziel. „Da hat man als Normalsterblicher überhaupt keine Chance, der lässt eine Staubwolke hinter sich“, kommentiert Timo Frey, Bürgermeister aus Eberstadt, die sportliche Leistung des Marathonläufers.

Für die meisten Läufer scheint es weder einen Kampf mit dem inneren Schweinehund, noch so etwas wie Konditionsverlust zu geben. Hochmotiviert gehen sie allesamt an den Start. Erschöpft, aber überglücklich laufen sie im Ziel ein. Und die Strecke? „Das ist eine der schönsten, die ich kenne. Man sieht viele Pferde, und man läuft durch eine idyllische traumhafte Landschaft“, sagt Kirstin Weimar-Silcher vom Turnverein Flein, die als schnellste Läuferin ankommt. „Ich bin heute persönliche Bestzeit gelaufen“, freut sich die strahlende Siegerin, die bei Oleg Krawtschenko trainiert.

Die weiteren Ergebnisse des Manfred-Sammet-Gedächtnislaufs, Herren: 1. Oleg Krawtschenko vom TV Flein, 34,22 Minuten; 2. Roland Klie vom WGL Schwäbisch Hall, 34,40; 3. Johannes Weingärtner vom WGL Schwäbisch Hall, 35,21. Damen: Kirstin Weimar-Silcher vom TV Flein 40,09; 2. Sigrid Gramm vom TSV Sulzdorf, 41,08; 3. Gaby Schirmer TSV Sulzdorf, 41,09. Die Laufgemeinschaft Steinknickle trifft sich montags und mittwochs 19 Uhr zum Training für alle Alters- und Leistungsklassen.

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