Sanierung und Marketing forcieren
Claudia Lück ist neue Stadtbaumeisterin - Klaus Colberg geht Ende August in Ruhestand

Weinsberg - Viele neue Gesichter, viele Besprechungen, viele neue Eindrücke und viele Rundfahrten. Die neue Weinsberger Stadtbaumeisterin Claudia Lück (31) arbeitet sich seit 1. Juni in ihr neues Aufgabenfeld ein.
Bürgermeister Stefan Thoma spricht von einem „gravierenden Schritt.“ Die Neu-Heilbronnerin, die in Karlsruhe aufgewachsen ist, tritt in große Fußstapfen. „Schuhgröße 46“, wie es Stadtbaumeister Klaus Colberg süffisant ausdrückt. Der 64-Jährige geht Ende August in den Ruhestand. Oder wie es Stadtchef Thoma ausdrückt: „Das wandelnde Lexikon des Weinsberger Tals“ tritt ab. Colberg arbeitet derzeit seine Nachfolgerin akribisch ein - es ist ein gleitender Übergang.
63 Bewerbungen Unter 63 Bewerbungen hatte sich die Stadt für Claudia Lück entschieden, die Architektur- und Städteplanung studiert, in einem Offenburger Ingenieurbüro gearbeitet und die zweijährige Ausbildung zur Regierungsbaumeisterin absolviert hat.
Warum Weinsberg? Die Stelle vereinigt laut Lück alle Disziplinen: Hochbau, Städtebau, Denkmalschutz. „Das entspricht meiner Ausbildung.“
Wie hat die 31-Jährige die Weinsberger Entscheidungsträger überzeugt? Vier Bewerber standen in der Endauswahl. „Ich habe meinen Lebensweg dargestellt und meine Ziele für Weinsberg rübergebracht“, antwortet die derzeitige Stadtbau-Assessorin. „Ihre erworbene Kompetenz hat sie am Besten rübergebracht“, formuliert es der Stadtchef.
Fokus Claudia Lück richtet ihren Fokus stark auf den Sanierungsbereich. Kürzlich hat der Gemeinderat die Weichen für das Sanierungsgebiet Weinsberg-Mitte gestellt. Auch der westliche Marktplatzbereich soll aufgewertet werden.
Wo sieht sie schöne Ecken? Ihr fallen spontan großzügige Grünflächen in der Stadt, die prägnante Burg, die gesamte Altstadt ein. Sehr viel Potenzial gebe es bei den Freiflächen der Schulen, die sie schülerfreundlicher gestalten will.
„Weinsberg könnte noch viel mehr profitieren“, glaubt die Architektin. Allein durch seine Lage. „Ach Weinsberg, wo der Stau ist“, hörte sie ihre Bekannten sagen. Claudia Lück will die Stadt mehr in den Blickpunkt rücken: Mehr Marketing, Tourismus forcieren, Städtepartnerschaften ausweiten und die hochwertige Gestaltung weiterführen.
Die Städteplanerin erkundet mit dem Auto und zu Fuß die Innenstadt. Sie hat schnell erkannt: Eine „Nachnutzung des Bahnhofgebäudes“ wäre gut. „Es fehlt das Signal der Bahn“, bedauert Thoma. Die Bahn habe ihre Entbehrlichkeitsprüfung noch nicht abgeschlossen: „Wir hätten schon Interessenten.“
Was macht die 31-Jährige in ihrer Freizeit? Viel Sport. Skaten, Volleyball und Hockey, aber auch weltweite Reisen. Zunächst heißt es jedoch, sich in ihre neue Tätigkeit reinzufinden.