Kinderkrippe startet mit sechs Kindern
Betreuung für die ganz Kleinen: Die ersten sechs Kinder sind gerade in der Eingewöhnung in der neuen Kinderkrippe der Arche Noah.
Es sieht aus wie bei den sieben Zwergen. Ein kleines Holzbettchen reiht sich ans andere. Dazwischen stehen noch zwei wannenartige „Schlummerboote“, ebenfalls zum Schlafen. Auf einem Bettchen sitzt Mariellas Kuschel-Elefant und wartet, auf einem anderen Livias Stoffhund. An der Wand eine blaue Holzwolke mit lauter kleinen Haken: die Schnullerwolke. So sieht es aus in der nagelneuen Krippe der nagelneuen Arche Noah. Vor knapp zwei Wochen ist die Kita in Betrieb gegangen. Erstmals können kleine Ellhofener ab einem Jahr betreut werden.
Wo ist bloß der Gong für den Morgenkreis? Und wo die Luftballonpumpe? Wer einen Umzug hinter sich hat, weiß, dass anfangs das Durcheinander groß ist. Wie mag das erst sein, wenn ein ganzer Kindergarten umzieht? „Wir sind noch am Suchen, Einräumen und Kruschteln“, sagt Einrichtungsleiterin Christa Voise nach knapp zehn Betriebstagen in dem modernen Gebäude neben der Sporthalle. Die größeren, also die Kindergartenkinder, hätten sich schon gut eingelebt.
Neuland
Nicht nur ein neues Haus, sondern auch Neuland betreten die Erzieherinnen. Eine reine Krippengruppe gab es vor dem 9. September nicht in Ellhofen. Die ersten sechs Kinder sind gerade in der Eingewöhnung. „Sei kommen stundenweise“, sagt Gruppenleiterin Sina Spohn. Die anderen vier Plätze werden Zug um Zug belegt. Demnächst wird auch der Mittagsschlaf geübt.
„Das Haus ist warm und hell, nicht grell und hell“, freut sich Christa Voise. „Und wir haben eine wunderschöne, große Küche.“ Ab nächste Woche wird das Essen von einer Großküche geliefert. „Ich bin gespannt, wie‘s funktioniert.“ Neben den Gruppenräumen gibt es in der Arche Noah Zimmer fürs Rollenspiel, fürs Bauen oder fürs Zeichnen. Apropos Gruppenräume: Sie dürften etwas größer sein, finden Sina Spohn und Christa Voise. Das ist das Einzige, was sie auszusetzen haben. Eine Erlebniswelt für sich wird bestimmt der Garten. Spielgeräte – ein Kletterturm etwa – sind aufgebaut. Rasen und Bepflanzung fehlen noch.
Große Nachfrage
Die Nachfrage in der Krippe der Arche Noah ist „sehr groß“, sagt Bürgermeister Wolfgang Rapp. „Es gibt eine Vormerkliste.“ Seit August gibt es zudem einen Rechtsanspruch auf Krippenplätze. Weil die Plätze begehrt sind, ist geplant, zum September 2014 in der Arche umzustrukturieren. Die bestehende Regelgruppe und die bestehende Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten sollen zu einer altersgemischten Gruppe zusammengeführt werden. Dorthin könnten auch Kinder unter drei Jahren gehen. Damit könnte vermieden werden, dass Arche-Krippenkinder, sobald sie zwei sind, nachrückenden Einjährigen Platz machen und in den Kindergarten Neuenstädter Straßen wechseln müssen, der Jungen und Mädchen ab zwei Jahren betreuen kann. Mit dem Träger der Arche, der katholischen Kirchengemeinde St. Oswald, sei das abgestimmt, sagt Wolfgang Rapp.
Hätte die Kommune nicht von Anfang an mehr Krippenplätze schaffen müssen, wenn schon jetzt absehbar ist, dass der Platz knapp wird? Rapp relativiert: „Es war im Gemeinderat nicht absehbar, wie groß die Nachfrage ist.“ Außerdem müsse man das Thema vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung sehen. Sei der Bedarf auch noch in 20 Jahren da?