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Herzzerreißende Fado-Lieder

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Konzert mit Jazzband Via Maria auf Burg Maienfels

Von Anne Väisänen
Begeisterten das Publikum in der Burgkirche mit hinreißenden Melodien: Das Jazzensemble Via Maria mit Sängerin Maria de Fatima Varela.Foto: Anne Väisänen
Begeisterten das Publikum in der Burgkirche mit hinreißenden Melodien: Das Jazzensemble Via Maria mit Sängerin Maria de Fatima Varela.Foto: Anne Väisänen

Wüstenrot - Wunderbar gefühlvoll und abgrundtief traurig - diese Attribute kennzeichnet den Fado, der als Blues der Portugiesen gilt. Ursprünglich wurden die wehmütigen Klagelieder in düsteren Hafenspelunken in den Armenvierteln Lissabons gesungen. Am Samstag waren sie in der Maienfelser Burgkirche zu hören.

Umzug wegen Regens Zu den populärsten, stark an die Fado-Tradition erinnernden Liedern, zählt die romantische Ballade „Hijo de la Luna“, die 1998 zum Charthit der Band Loona avancierte. Mit diesem poetischen Lied eröffnete die Jazzband Via Maria ihr Konzert in der Burgkirche. Denn dorthin verlegt wurde das Konzert kurzfristig wegen des stürmischen Regenwetters. Die intime Atmosphäre der kleinen Kirche ließ eine große Nähe zwischen Publikum und Musikern zu, die man sonst nur in verrauchten Jazzkellern erlebt.

Von großer Suggestivkraft waren die verschiedenen Lieder, die von tiefen Sehnsüchten und vom bittersüßen Schmerz der unerfüllten Liebe erzählten. Interpretiert wurden diese von der aus Portugal stammenden Sängerin Maria De Fatima Varela aus Stuttgart, die nicht nur eine herausragende Stimme besitzt, sondern sich durch ihre Warmherzigkeit und durch großes Einfühlungsvermögen auszeichnet.

Begleitet wurde die südländliche Schönheit von drei virtuosen Musikern, die mit melancholischem Spielwitz und verspielter Leichtigkeit die einzigartige Magie des Fado aufblühen ließen. Die Musiker Dieter Fischer (Gitarre), Jens Loh (Kontrabass) und Martin Schnabel, bekannt als der „Teufelsgeiger aus Esslingen“, entwickelten mit ihrer sensiblen Musikalität ein tiefsinniges und spannendes Szenario, das die Zuhörer in seinen Bann zog.

Spielfreude Sehr charmant, bezaubernd und mitunter auch witzig ihre spontanen Interaktionen, die große Spielfreude und Sympathie zwischen den Musikern erkennen ließen. So schwermütig und tieftraurig der erste Teil des Konzertes war, so überbordend und enthusiastisch dann die Liedmelodien, die im zweiten Teil des Konzertes folgten.

Von einer ungeheuren Lebendigkeit und Fröhlichkeit waren die temperamentvollen Liedweisen, die von heißblütiger Liebe und brennender Leidenschaft erzählten. Das Publikum war hin und weg.

Mit langanhaltendem Beifall bedankten die Zuhörerinnen und Zuhörer sich bei dem Musik-Ensemble, das bei seinen Zugaben auf Publikumswünsche einging. Und so kam es, dass sie in den Genuss kamen, das Eingangslied „Hijo de la Luna“ noch ein zweites Mal zu hören.

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