Viele Wähler sind unentschlossen
Umfrage im Weinsberger Tal - Nicht alle Kandidaten für Gemeinderatswahl sind bekannt
Mehrere Leute antworteten bei der Umfrage auch, dass sie gar nicht erst zur Wahlurne gehen werden. "Die meisten Kandidaten kenne ich", meint Monika Hellge aus Weinsberg. Und das nicht nur von der Liste, für die früher einmal ihr Mann im Gemeinderat gesessen hat, sondern auch von den anderen. Für sie ist die Kommunalwahl eine reine Persönlichkeitswahl.
Auch Irene Palm sind eine ganze Reihe von Kandidaten bekannt. Allerdings hat die Weinsbergerin sich noch nicht mit den Wahlunterlagen befasst, so dass sie auch im Geiste ihre Kreuzchen noch nicht verteilt hat. Die wird sie vorwiegend auf einer bestimmten Liste machen, aber bei besonderen Persönlichkeiten auch eine Ausnahme machen.
Fast alle zur Verfügung stehenden Bewerber kennt Wilhelm Haas. Der Weinsberger war schon in Gemeinderatssitzungen und früher im Wahlausschuss, so dass er sich ein gutes Bild von den potenziellen Anwärtern machen kann. Eines allerdings bemängelt er durchgängig bei allen Listen. "Ich persönlich fühle mich schlecht repräsentiert, denn es sind zu wenig Arbeiter und zu viele Beamte auf den Stimmzetteln."
Elfriede Schlierf ist noch am Überlegen, wem sie am Sonntag ihr Vertrauen gibt. Vorher ist nochmals ein ausführliches Studium der Prospekte angesagt, obwohl sie als alteingesessene Weinsbergerin die meisten Kandidaten kennt.
Auf eine Entscheidung "aus dem Bauch heraus" vertraut Maria Funk aus Ellhofen, denn sie kennt die wenigsten Gesichter von den Plakaten im Ort. Gerda Strenger war zwar noch nie in einer Gemeinderatssitzung, doch wohnt sie seit 40 Jahren in Ellhofen und kennt daher die Kandidatinnen und Kandidaten recht gut. "Ich weiß schon genau, wem ich meine Stimme geben werde", ist sie sich sicher.
Informationsbedarf für die Kommunalwahl besteht noch bei Renate Biehler aus Obersulm-Affaltrach. Die Grundlage ihrer Entscheidung wird sie sich noch aus den Prospekten heraus erarbeiten und bei Diskussionen mit Bekannten. Dieses Stadium des Informierens hat Christina Schwarz bereits hinter sich. Ungefähr die Hälfte der Kandidaten kennt die Affaltracherin. Sie hat zwar eine bestimmte Partei enger im Visier, will aber auch andere Sympathieträger wählen. In jungen Jahren war sie einmal bei einer Gemeinderatssitzung dabei.
"Ich wähle sehr gezielt und werde auch Stimmen bei einzelnen Kandidaten anhäufen", nennt Calvin Grammetbauer (Willsbach) seine Strategie am Sonntag. Diejenigen, die sein Votum erhalten, kennt er gut. In einer Gemeinderatssitzung war er allerdings noch nie. Noch nicht sicher ist sich Marisa Grundel (Willsbach), ob sie überhaupt wählen geht.
Wenn sie an die Urne tritt, wird es auf alle Fälle eine spontane Entscheidung werden, denn sie kennt bisher nur wenige der vielen Kandidaten.