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Porsche Taycan und Co.: Wie Moritz Frowerk Autos detailgetreu zu Papier bringt

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Der 21-Jährige Moritz Frowerk aus Eppingen zeichnet detailgetreue Autos – und das sehr erfolgreich. In den sozialen Medien hat der Student bereits Hunderttausende Follower.

Von Milea Erzinger

Eine Zeichnung so detailliert wie ein mit der Kamera geschossenes Bild - diese Vorstellung ist für viele Künstler und Zeichenbegeisterte ein Traum fernab der Realität. Aber wie schafft man es, dermaßen detailgetreu zu Zeichnen? Nimmt das viel Zeit in Anspruch? Kann das jeder? Um etwas mehr Licht hinter die Kulissen bringen zu können, habe ich mich mit Moritz Frowerk aus Eppingen unterhalten. Der 21-Jährige studiert seit Oktober diesen Jahres Design und Mobilität an der Hochschule Hof.

Bis zu acht Stunden braucht Moritz Frowerk aus Eppingen für seine Zeichnungen. Fotos: privat
Bis zu acht Stunden braucht Moritz Frowerk aus Eppingen für seine Zeichnungen. Fotos: privat

Seit klein auf interessiert er sich fürs Zeichnen, besonders Automobile haben es ihm angetan. „Ich schätze, es gibt nichts in meinem Leben, was mich jemals mehr interessiert hat als Autos“, schwärmt Moritz Frowerk. „Allerdings ist die Technik, die für viele das Hauptaugenmerkmal ist, für mich immer eher nebensächlich gewesen. Ich interessiere mich vor allem für das Design.“ Seine Eltern können ebenfalls sehr gut gut zeichnen, erzählt der Eppinger, der überzeugt ist, dass ihn vor allem sein familiäres Umfeld in Bezug auf sein Talent geprägt hat. „Besonders meine Oma, die auch heute noch auf Leinwänden malt, ist eine große Inspiration für mich gewesen. Beigebracht habe ich mir viele Dinge jedoch selbstständig, durch jahrelanges Üben und durch Zeichenbücher.“

"Jeder kann zeichnen"

Oftmals kursieren bestimmte Vorurteile in unserer Gesellschaft, die sagen, nur manche Personen wären für das Zeichnen und Malen geboren. Mit solchen Vorurteilen will Moritz Frowerk aufräumen: „Theoretisch kann jeder zeichnen. Das Talent entscheidet nur darüber, an welchem Punkt man startet. Bei den meisten scheitert es an der Praxis, da es sehr zeitintensiv ist, es richtig zu lernen. Man muss dafür brennen, sonst verliert man sein Ziel ziemlich schnell aus den Augen.“ Besonders wenn nur hobbymäßig gezeichnet wird, können die Kosten für ein solches Hobby ins Unermessliche steigen. Je nach Material und Equipment befindet man sich somit schnell im dreistelligen Bereich.

Unter all seinen Kunstwerken ist der grüne Porsche Taycan seine liebste Zeichnung.
Unter all seinen Kunstwerken ist der grüne Porsche Taycan seine liebste Zeichnung.

„Aktuell besitze ich rund 800 verschiedene Marker. Um detailliert zeichnen zu können, benötige ich mehrere verschiedene Farbtöne. Da ist es mit 50 Markern leider nicht getan“, erzählt der 21-Jährige. Aber: „Equipment muss nicht zwangsweise teuer sein. Das kommt ganz allein auf den persönlichen Anspruch an. Bevor man zu teuren Sachen greift, gibt es auch Unmengen an günstigeren Möglichkeiten.“

Bis zu acht Stunden pro Bild 

Sein Equipment finanziert sich Moritz von seinen verkauften Werken, also Zeichnungen aktueller Modelle der Automobilbranche und personalisierte Fahrzeuge, von denen er sich inspirieren lässt. „Die meisten Zeichnungen, die man von mir sieht, sind Modelle, die bereits auf dem Markt sind. Sie werden mir entweder von meinen Kunden vorgegeben oder ich zeichne Autos, die tendenziell viele Menschen ansprechen.“ Im Schnitt braucht der 21-Jährige etwa fünf bis acht Stunden, ein detailgetreues realistisches Bild zu zeichnen. Unter all seinen Kunstwerken ist der grüne Porsche Taycan sein liebstes Werk. Schätzungsweise acht Stunden hat er dafür benötigt.

Erfolgreich auf Tiktok und Co.

Die Zeichnungen sollen aussehen wie ein Foto.
Die Zeichnungen sollen aussehen wie ein Foto.

Manchmal wird dem 21-Jährigen in den sozialen Medien vorgeworfen, dass seine Zeichnungen nicht echt seien. Kommentare wie diese nimmt der 21-Jährige jedoch eher als Kompliment wahr: Die Zeichnungen sollen ja schließlich so aussehen wie ein Foto. Dass seine Arbeit besonders auf sozialen Medien wie TikTok und Instagram gut ankommt, hat er sehr schnell bemerkt. „Das Internet ist für mich zur besten Möglichkeit geworden, meine Arbeit zu präsentieren“, sagt Moritz. Dementsprechend besitzt er eine Website, auf der er seine Arbeit präsentiert sowie einen Etsy-Shop, um seine Werke und personalisierte Zeichnungen Interessenten anbieten zu können. Seine Hauptplattform ist TikTok, auf der er seit Februar dieses Jahres schnell eine große Reichweite (circa 400 000 Follower) generieren konnte. Mittlerweile hat er sich auch auf Instagram eine große Community von rund 100 000 Followern aufgebaut.

Rat an angehende Künstler 

In der Zukunft sieht sich Moritz als Fahrzeugdesigner in der Automobilbranche. „Aufgrund der Wichtigkeit von Fortbewegungsmittel denke ich, dass dies in nächster Zeit ein sehr gefragter Beruf sein wird. Daher habe ich mich auch für ein Studium in diese Richtung entschieden.“ In naher Zukunft ist es ihm außerdem wichtig, seine Zeichnungen weiter voranzutreiben. „Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, wie viele Menschen ich mit meiner Arbeit begeistern kann“, freut er sich. An angehende Künstler hat Moritz folgenden Rat: „Egal von was ihr träumt, es ist wichtig, dass ihr den ausschlaggebenden Schritt wagt.“




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